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SCHEPPI ON TOUR

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11:22 PM
3 Wochen Spanien

Spanien olé

Da sind wir wieder! Europa! Schon komisch, wenn man eben noch auf der anderen Seite stand und zum anderen Kontinent rüber-geguckt hat und jetzt auf dem selben seht. Ist ja schon manchmal ein seltsames Gefühl von einem Land ins Nächste zu fahren, aber Kontinent ist irgendwie noch gigantischer. Und dann ging's so schnell – nur eine halbe Stunde Fahrt, durch die verkehrsreichste Schifffahrtsstraße der Welt. Wow!

Die Abfertigung, soweit man dies als solche bezeichnen konnte, ging schnell. Wir zeigten nur unsere Ausweise und fuhren aus dem Hafen – mehr kam nicht. Wir erwarteten eigentlich jeden Moment eine Kontrolle, aber Fehlanzeige. (Was wir hätten alles mitbringen können... naja das überdenken wir mal für unseren nächsten Marokkotrip)

Wir fuhren wieder da hin wo alles angefangen hat: in das Gewerbegebiet in Palmones kurz hinter Algeciras. Dort stellten wir uns neben ein Womo, was wir bereits in Marokko (Tagazoute bei Agadir) von weitem gesehen hatten – das Womo von Heinz. Wir kauften erst mal europäisch ein – ohne zu Handeln. Dann quatschten wir mit Heinz, der noch auf ein Paket wartete, bevor er weiter fahren konnte. Einen Tag später traf noch Siggi und seine Freundin aus dem Vogtland ein und erzählte uns von seinen Touren mit dem Womo durch die Welt. Cool! Da beide alte Womo's haben konnten wir uns viele Ratschläge zur Pflege und Wartung unseres Scheppi geben lassen. Was dazu führte, dass Siggi und Torsten die Hinterachse abgefettet haben (offensichtlich hatte sie sonst noch kein Fett gesehen - Glück gehabt, dass sie uns nicht um die Ohren geflogen ist) – im Gewerbegebiet gab's auch eine Art ATU, wo's alles gab was Männerherzen höher schlagen lässt ;-)

Durch die „baulichen" Maßnahmen verzögerte sich unsere Weiterreise etwas, so fuhren wir gemeinsam mit Heinz nach San Pedro de Alcántara, wo wir ruhig und wieder für umsonst stehen konnten. Zwei Minuten zum Strand und zur Yoga-Wiese. Mit dem Rad ca. 20 min. bis Puerto Banús und nochmal so viel bis nach Marabella. In Puerto Banús, dem Reichen-Vorort von Marabella, fanden wir ein englisches Kino, wo wir Los Vengadores (bzw. The Avengers) sehen konnten – in 3D. Das war mal was, seit 8 Monaten wieder im Kino! Marabella selbst war ganz klein und süß und für Schatzi gab's nen deutschen Döner.

Dank Heinz' guter Stromversorgung konnten wir unser lang ersehntes Womo-Sonnensegel nähen, was auch schon auf den Bildern zu bestaunen war ;-) Heinz bekam auch etwas genäht. Nach 3 Nächten fuhren wir weiter zu Dieter in Málaga (Heinz' Lieblings – Womo – Werkstatt). Wir haben Scheppi nochmal durchchecken lassen und bekamen sogar endlich unseren Gasflaschen-Adapter gebastelt. Füllen der deutschen Gasflasche ist ab jetzt kein Problem mehr :-) NICE!

Wir verabredeten uns für Herbst zum nächsten Scheppicheck, verabschiedeten uns von Heinz, den wir vielleicht in Marokko wieder treffen und fuhren zurück nach San Pedro de Alcántara und dann ins Landesinnere nach Ronda. In Ronda gab es leider keine andere Möglichkeit als den Campingplatz – wie schön es doch ist nix für's Übernachten zu zahlen...

Ronda ist ein Traum, eine wirklich schöne süße Stadt. Die riesige Brücke war natürlich die Hauptattraktion, der Rest von Ronda ist aber auch wunderschön – klein Carcassonne. In Ronda überfielen mich Kopfschmerzen und Torsten irgendwelche Pollen, so ging's niesend, schnupfend, hustend und tränend weiter nach Zahara de la Sierra und dann weiter nach nach El Bosque. In El Bosque besorgten wir uns eine Wandergenehmigung für den Wanderweg „Pinapar" im Nationalpark. Der Weg ist auf 20 Personen pro Tag begrenzt. An der Touristeninfo lernten wir Gerd und Marion aus Würzburg kennen, die uns mit ihren Spanisch-Kenntnissen halfen die Genehmigung zu bekomen. Sie beschlossen kurzerhand mit uns zu kommen und die seltene Iberische Igeltanne zu bestaunen. (Sie hat die Eiszeit überlebt und wächst nur noch in dieser Gegend!) - Muss man also gesehen haben – So ging es dann zusammen nach Grazalema auf den Wanderparkplatz und ab die Wildnis. Wir entdeckten die buschige Tanne und wilde Steinböcke – very nice! Auf der Wanderung verschlimmerte sich To's Allergie und meine seit diesen Morgen laufende Nase wollte auch nicht mehr aufhören, so kamen Hals-, Bronchienschmerzen und Stimmenversagen innerhalb weniger Stunden dazu. Wir beschlossen schellstmöglich vor den, wie wir jetzt wissen hoch agressiven Olivenpollen ans Meer zu flüchten. Tja wer hätte das gedacht, dass wir uns auf unserer Reise neben dem Wetter auch nach Pollenflug richten müssen? Antihistaminika hatten hier keine Chance! Wir fuhren also an Sevilla vorbei - verschoben es schweren Herzens auf Herbst und landeten in Mazaón (unterhalb von Huelva) am Meer, hier standen wir eine Nacht frei und zwei auf einem Campingplatz. Mit 3mal täglich Hustensaft, vielen Taschentüchern und hin und wieder Wind vom Meer ließ es sich aushalten. Sobald der Wind vom Land kam wurde es wieder schlimmer. Wieder was gelernt: Olivenblütenpollen sind sehr aggressiv!

Der Weg führte uns über Huelva nach Isla Cristina, wo wir wieder frei und im Schatten stehen konnten. Das war unser letzter Standplatz in Spanien bevor es nach Portugal ging.


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