Spanien
olé
Da
sind wir wieder! Europa! Schon komisch, wenn man eben noch auf der
anderen Seite stand und zum anderen Kontinent rüber-geguckt hat
und jetzt auf dem selben seht. Ist ja schon manchmal ein seltsames
Gefühl von einem Land ins Nächste zu fahren, aber Kontinent ist
irgendwie noch gigantischer. Und dann ging's so schnell – nur eine
halbe Stunde Fahrt, durch die verkehrsreichste Schifffahrtsstraße
der Welt. Wow!
Die
Abfertigung, soweit man dies als solche bezeichnen konnte, ging
schnell. Wir zeigten nur unsere Ausweise und fuhren aus dem Hafen –
mehr kam nicht. Wir erwarteten eigentlich jeden Moment eine
Kontrolle, aber Fehlanzeige. (Was wir hätten alles mitbringen
können... naja das überdenken wir mal für unseren nächsten
Marokkotrip)
Wir
fuhren wieder da hin wo alles angefangen hat: in das Gewerbegebiet in
Palmones kurz hinter Algeciras. Dort stellten wir uns neben ein Womo,
was wir bereits in Marokko (Tagazoute bei Agadir) von weitem gesehen
hatten – das Womo von Heinz. Wir kauften erst mal europäisch ein –
ohne zu Handeln. Dann quatschten wir mit Heinz, der noch auf ein
Paket wartete, bevor er weiter fahren konnte. Einen Tag später traf
noch Siggi und seine Freundin aus dem Vogtland ein und erzählte uns
von seinen Touren mit dem Womo durch die Welt. Cool! Da beide alte
Womo's haben konnten wir uns viele Ratschläge zur Pflege und Wartung
unseres Scheppi geben lassen. Was dazu führte, dass Siggi und
Torsten die Hinterachse abgefettet haben (offensichtlich hatte sie
sonst noch kein Fett gesehen - Glück gehabt, dass sie uns nicht um
die Ohren geflogen ist) – im Gewerbegebiet gab's auch eine Art ATU,
wo's alles gab was Männerherzen höher schlagen lässt ;-)
Durch
die „baulichen" Maßnahmen verzögerte sich unsere Weiterreise
etwas, so fuhren wir gemeinsam mit Heinz nach San Pedro de Alcántara,
wo wir ruhig und wieder für umsonst stehen konnten. Zwei Minuten zum
Strand und zur Yoga-Wiese. Mit dem Rad ca. 20 min. bis Puerto Banús
und nochmal so viel bis nach Marabella. In Puerto Banús, dem
Reichen-Vorort von Marabella, fanden wir ein englisches Kino, wo wir
Los Vengadores (bzw. The Avengers) sehen konnten – in 3D. Das war
mal was, seit 8 Monaten wieder im Kino! Marabella selbst war ganz
klein und süß und für Schatzi gab's nen deutschen Döner.
Dank
Heinz' guter Stromversorgung konnten wir unser lang ersehntes
Womo-Sonnensegel nähen, was auch schon auf den Bildern zu bestaunen
war ;-) Heinz bekam auch etwas genäht. Nach 3 Nächten fuhren wir
weiter zu Dieter in Málaga (Heinz' Lieblings – Womo –
Werkstatt). Wir haben Scheppi nochmal durchchecken lassen und
bekamen sogar endlich unseren Gasflaschen-Adapter gebastelt. Füllen
der deutschen Gasflasche ist ab jetzt kein Problem mehr :-) NICE!
Wir
verabredeten uns für Herbst zum nächsten Scheppicheck,
verabschiedeten uns von Heinz, den wir vielleicht in Marokko wieder
treffen und fuhren zurück nach San Pedro de Alcántara und dann ins
Landesinnere nach Ronda. In Ronda gab es leider keine andere
Möglichkeit als den Campingplatz – wie schön es doch ist nix
für's Übernachten zu zahlen...
Ronda
ist ein Traum, eine wirklich schöne süße Stadt. Die riesige Brücke
war natürlich die Hauptattraktion, der Rest von Ronda ist aber auch
wunderschön – klein Carcassonne. In Ronda überfielen mich
Kopfschmerzen und Torsten irgendwelche Pollen, so ging's niesend,
schnupfend, hustend und tränend weiter nach Zahara de la Sierra und
dann weiter nach nach El Bosque. In El Bosque besorgten wir uns eine
Wandergenehmigung für den Wanderweg „Pinapar" im Nationalpark.
Der Weg ist auf 20 Personen pro Tag begrenzt. An der Touristeninfo
lernten wir Gerd und Marion aus Würzburg kennen, die uns mit ihren
Spanisch-Kenntnissen halfen die Genehmigung zu bekomen. Sie
beschlossen kurzerhand mit uns zu kommen und die seltene Iberische
Igeltanne zu bestaunen. (Sie hat die Eiszeit überlebt und wächst
nur noch in dieser Gegend!) - Muss man also gesehen haben – So ging
es dann zusammen nach Grazalema auf den Wanderparkplatz und ab die
Wildnis. Wir entdeckten die buschige Tanne und wilde Steinböcke –
very nice! Auf der Wanderung verschlimmerte sich To's Allergie und
meine seit diesen Morgen laufende Nase wollte auch nicht mehr
aufhören, so kamen Hals-, Bronchienschmerzen und Stimmenversagen
innerhalb weniger Stunden dazu. Wir beschlossen schellstmöglich vor
den, wie wir jetzt wissen hoch agressiven Olivenpollen ans Meer zu
flüchten. Tja wer hätte das gedacht, dass wir uns auf unserer Reise
neben dem Wetter auch nach Pollenflug richten müssen?
Antihistaminika hatten hier keine Chance! Wir fuhren also an Sevilla
vorbei - verschoben es schweren Herzens auf Herbst und landeten in
Mazaón (unterhalb von Huelva) am Meer, hier standen wir eine Nacht
frei und zwei auf einem Campingplatz. Mit 3mal täglich Hustensaft,
vielen Taschentüchern und hin und wieder Wind vom Meer ließ es sich
aushalten. Sobald der Wind vom Land kam wurde es wieder schlimmer.
Wieder was gelernt: Olivenblütenpollen sind sehr aggressiv!
Der
Weg führte uns über Huelva nach Isla Cristina, wo wir wieder frei
und im Schatten stehen konnten. Das war unser letzter Standplatz in
Spanien bevor es nach Portugal ging.
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