Mittwoch, 2025-01-08, 7:45 AM
Willkommen Gast | RSS

SCHEPPI ON TOUR

Blog

Hauptseite » 2012 » Oktober » 7 » Abschlussbericht Portugal
4:11 PM
Abschlussbericht Portugal

Da wären wir! Jetzt neigt sich unsere Portugal - Reise dem Ende entgegen. Gerade stehen wir am Strand von Manta Rota und genießen die letzten Stunden portugiesischer Sonne, Luft und Meer.

Aber immer schön der Reihe nach... also: was bisher geschah :-)

Nach Queluz ging es für uns weiter an den Praia Sta. Cruz, wo wir wieder seit langer Zeit eine tolle Aussicht genießen durften. Allein standen wir ganz nahe am Abgrund einer Steilküste. Die Gicht reichte bis zu uns hinauf – eine Wohltat für unsere Nasen. [Scheppi wurde gleich danach mal wieder abgeduscht – dem gefällt die Salzluft nur wegen uns ;-)]. Weiter ging's immer am Strand entlang auf Campingplatz- bzw. Waschmaschinen-Suche. So zeigten sich uns schon ein paar miese Campingplätze, bis wir einen wenigestens zum Duschen geeigneten Platz in Peniche fanden – der Schnapp des Tages: 1,40 € für uns beide zusammen! Gleich in der Nähe fanden wir auch eine Übernachtungsmöglichkeit direkt am Strand. Abends gesellten sich dann noch holländische Hippies zu uns, bauten vor uns ein Zelt auf, machten ein kleines Lagerfeuer und brannten uns auch nicht ab. Was für ein Glück. Am 26.7 erreichten wir Óbidos, wo es mir persönlich sehr gefallen hat. To war die Stadt mit zu vielen touristischen Geschäften übersät. Was mich zum bummeln eingeladen hatte :-D. Wie es der Zufall wollte, waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort und wir konnten mal eine Burg mit zusammen mit mittelalterlichem Spektakel erleben. Gegen Eintritt natürlich. Aber der hatte sich gelohnt! Es gab lecker gegrilltes für Schatzi (Bei mir gab's mal wieder eine Leberreinigung... also nix). Weiter auf dem Weg zur Burg kamen uns die mittelalterlichen Burgbewohner entgegen und machten sich unter Pauken und Trompeten auf dem Weg zum Ritterkampf. Wir schlossen uns begeistert an. Und so kämpften die guten grünen Ritter der Stadt Óbidos gegen die bösen schwarzen Ritter der Stadt Coimbra. Die Guten haben selbstverständlich gewonnen – gerade so... war ganz spannend :-D. Wir konnten anschließend noch Falken und Schlangen bestaunen und eine mittelalterliche Band die richtig gerockt hat. So fühlten wir uns am Ende wie Burgfräulein und edler Ritter, als wir uns in unserer rollenden Festung zur Bettruhe zurückzogen. Nach zwei Tagen Ritterlichkeit zog es uns weiter in den Norden Richtung nach Alcobaça, wo wir eine mal wieder wunderschöne Klosterkirche bestaunten. Und wieder Reiner Zufall getroffen haben, der uns einlud einem kostenlosen Sinfonie Konzert beizuwohnen. Es war wirklich schön. Am 31.7 fuhren wir wieder ans Meer nach Nazaré. Eine touristische Kleinstadt mit großem weitem Sandstrand, den wir barfüßig an badenden Urlaubern entlang spazierten. Wir suchten uns aber vorher für Scheppi und unsere ungestörte Nachtruhe ein Platz mit Flair und fanden uns mal wieder auf einer Felsnasensteilklippe mit Ausblick auf das Meer wieder. Den Strand erreichten wir dann über gaaaanz viele Treppenstufen und einem Zickzackweg durch die Stadt.

Der weitere Weg führte uns ins Landesinnere zu den Tropfsteinhölen Alvados und Santo António. Es ist wirklich immer wieder faszinierend, was die Natur im Laufe der Jahrhunderte erschaffen hat. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus und haben versucht die Schönheit festzuhalten – Nice! ;-)

Am 4.8 führte uns die Tour weiter ins Land hinein, nach Almourol. Hier wurden wir von einer Burg überrascht, die sich mitten im Tejo befand. Gute Lage um sich vor Eindringlingen zu verteidigen. Weiter ging's nach Tomar, wo wir uns den Convento de Cristo mit seiner Templerburg ansahen. Tomar selber war eher ernüchternd und hielt uns nicht lange fest. Dagegen fanden wir das naheliegende Aquädukt ganz toll und blieben einen Tag länger, um es im richtigen Sonnenunterganglicht zu fotografieren. Wegen einer angekündigten Hitzewelle suchten wir uns einen passenden Verweilplatz und fanden ihn an der Talsperre Barragem do Castelo de Bode. Das Wasser war ein Traum! Die Hitze war so groß, dass wir am liebsten alle 10 min für 10 min ins Wasser wollten. Also hatten wir allerhand zu tun. Nach überstandener größter Hitze ging es wieder los. Und zwar nach Ourém mit Castelo. Ein dringender Schuhkauf bewegte uns noch einmal zurück nach Alcobaça zu düsen – da hatten wir Schuhe für To entdeckt, diese aber wegen unserer Konsumabstinenz nicht mitgenommen. Jetzt änderten wir unsere Meinung, die anderen Schuhe passten einfach nicht zu den kurzen Hosen! Also mussten rote Turnschuhe her! Danach verfuhren wir weiter nach Plan. Als erstes kam Batalha mit seinem Mosteiro da Santa Victória. Dann folgte die Grotte Sao Mamede zwischen Fátima und Batalha. Die Grotte war nicht so schön wie die ersten beiden und trotzdem populärer. Vermutlich nur wegen der Nähe zum Wallfahrtsort Fátima – schade für die anderen beiden Grotten, die wirklich um ein Vielfaches schöner waren. Wir wurden hier in Gruppen von schätzungsweise 20 Personen durch die Grotte geführt. Wir als einzige Ausländer bekamen eine Extrawurst, nämlich alles nochmal auf Englisch erzählt. In den anderen Grotten waren wir jeweils mit einer portugiesischen Familie unterwegs was allem einen sehr persönlichen Charakter verlieh. Naja kann ja nicht jedes Mal alles getoppt werden. Wieder weiter ging's. Jetzt am 13.8 nach Leiria und zur hiesigen Burg, mit wunderschönem Balkon zum Verweilen. Uns zog es wieder ans Meer und so kam es, dass wir irgendwo auf dem Weg dahin ganz in der Nähe von Marinha Grande ein abelegenes Waldgebiet entdeckten. In diesem befanden sich Picknickplätze, öffentliche WCs, Müllcontainer und ein Trampelpfad, der uns am Ende zur Straße führte, die uns zum nächsten Einkaufsmarkt brachte. So hatten wir alles, was wir brauchten um dort ein paar Tage zu verbringen, was wir zwar erst nicht vor hatten, sich aber irgendwie ergab. Wir genossen den kühlenden Schatten der Bäume, machten Yoga und verbrachten da mir nix dir nix gleich 5 Tage. Manchmal vergeht die Zeit aber auch wie im Wind! Als wir dann aufbrachen war es der 18.5 und schon früher Nachmittag. So ging die Fahrt nicht weit zum Lago da Ervideira. Am nächsten Tag über Pompal, Lousã nach Coimbra. Ihr erinnert euch sicher an Óbidos gegen Coimbra? Da währen wir also! Jetzt sind wir immer noch standhaft und weiterhin für Óbidos – auch wenn's jetzt keine Rolle mehr spielt. Wir taten uns ein wenig schwer einen schönen ruhigen Platz zu finden und es gelang uns auch nur befriedigend. In Coimbra befindet sich die erste und damit älteste Universität Portugals. Erreichen konnten wir sie nur über einen steilen Anstieg durch die Altstadt. Was uns am meisten begeisterte, war die alte Bibliothek, von der ich heimlich Bilder gemacht habe. Das mit der Heimlichkeit ist mir nur bedingt gelungen, denn ich habe 3 Ermahnungen erhalten nicht zu fotografieren... naja ehm... ich nix verstehen. Es war zu schön um nicht festgehalten zu werden. Der Rest des alten Universitätshauses war ebenfalls sehr schön. Eine Zeitreise das wäre schon was. Für uns ging es weiter in der Gegenwart und zwar über Luso, wo wir uns reichlich mit Quellwasser abfüllten (das gibt es überall in Portugal zu kaufen und hier massenweise für umsonst) nach Buçaco. Der Wald von Buçaco ist ein Naturschutzgebiet das von Mönchen angelegt wurde, indem sie tausende von Bäumen pflanzten. Kam waren die Mönche ausgestorben, baute sich der letzte König ein wunderschönes manuelinisches Schloss, was jetzt als ***** Luxus Hotel genutzt wird. So wurde das Gebiet also für die Öffentlichkeit frei gegeben, also auch für uns. An der Hoteltür drückten wir uns die Nase platt, um einen Blick hineinzuhaschen, denn rein durften wir leider nicht. Dann machten wir uns auf, den höchsten Punkt des Waldes zu erklimmen. Nach genossener Aussicht ging es zurück zum Scheppi und weiter Richtung Porto. Auf dem Weg nach Porto suchten wir uns eine ruhige Übernachtungsmöglichkeit. Am 22.8, meinem Geburtstag wachten wir nach einer ruhigen erholsamen Nacht mitten in einem Wald auf. Wie schön :-). Zum Frühstück gab es zwar Sägearbeiten mit portugiesischem „Baum fällt" - Gerufe, was uns aber nicht weiter störte. Heute fuhren wir durch Porto hindurch und hatten so gar keine Lust auf dreckigen Stadtdunst und Stadtlärm und Stadthektik, also hielten wir nicht an und fuhren direkt weiter an Vila Nova de Famalicão vorbei nach Guimarães. Bei einem Stadtrundgang ließen wir den Tag gemütlich ausklingen und wussten noch nicht, dass uns diese kleine Stadt länger festhalten würde, als wir dachten. Am nächsten Tag war der Himmel Wolken behangen und so fuhren wir weiter nach Braga – hmm... da gab´s für mich zwei Bissen vom bestimmt leckersten nach-Geburtstags-Kuchen in ganz Portugal :-p. Yamm Yamm Yamm. Nach Braga ging's zum Bom Jesus. Dort verbrachten wir einen Wolken verhangenen und regnerischen Tag im Scheppi, bevor wir am nächsten Tag bei schönstem Wetter die Kirche mit den vielen Treppenstufen bestaunen konnten. Wer die Treppen nicht gehen wollte, konnte mit einem Elevator – quasi einer Standseilbahn - hinauf fahren. Diese Bahn funktionierte nicht mit Strom, sondern mit Wasser! Oben wurde der Tank der einen Bahn mit einer ganzen Menge Wasser befüllt. So zog die obere Bahn die untere mit ihrem Gewicht nach oben und unten wurde dann das Wasser wieder abgelassen. Sehr umweltbewusst – mit der Annahme es handelte sich um überflüssiges Quellwasser. Am 25.8 ging es zurück nach Guimarães und zwar zur Wallfahrtsstätte Penha. Ganz in der Nähe des sagen wir Walfahrts-Campingplatzes standen wir und genossen die Vorzüge der Campingduschen :-). Wie gut, dass wir wie Camper aussehen ;-) und ab und an auf den Campismos rein und wieder raus spazieren können. Im Baumschatten gönnten wir Scheppi eine Verschnaufpause. Selber erkundeten wir Guimarães, was wir mit einer Seilbahn erreichten. Das war ja mal cool – Seilbahn sind wir auf unserer Reise bisher noch nicht gefahren. In der Stadt selber sind wir dann viel gelaufen und haben uns Burg und Museum angesehen, gefolgt von Altstadt und unserem nach Hause Weg. Am 27.8 ging es im Einkaufszentrum ins Kino – Los Mercandores. Lustig war's – sinnlos, aber lustig – die älteren Herrschaften bei ihrem wohl letzten Leinwandabenteuer zu sehen. Sly's Hängelippenmimik hat uns viel Freude bereitet und uns zur Gesichtsgymnastik angeregt ;-D. Zum Schlafen ging's dann wieder nach Guimarães. Am 28.8 fuhren wir dann endlich weiter nach Vila Real und fanden einen Campingplatz mit Waschmaschinen, die hatte der Wallfahrts-Camping nämlich nicht. Am 30.8 stellten wir einen Kino-Rekord auf: wir sahen 2 1/2 Filme! Ja wirklich! Doch das geht! Eigentlich wollten wir Brave (der Trickfilm mit dem rothaarigem Mädchen) in 3D sehen, nach 17 € an der Kasse waren wir ganz schön platt – echt teuer! Und diesmal für einen Film auf portugiesisch! Das ist wirklich bei weitem die abscheulichste Sprache auf unserer Tour – ich grenze das mal ein und behaupte nicht auf der Welt... da fehlt uns dee Überblick... noch. ;-) Naja, so schlenderten wir durch den Korridor, der Abzweigungen in alle Kinosäle hatte und schwups war Torsten auf einmal in Kino 1 verschwunden... nur zum um die Ecke lunschen... und weil der Film gerade anfing, sahen wir: wow Desafio total – total Recal! Coll! Den wollten wir doch unbedingt auch sehen! Na das fetzt! Zum Kinostart in Total Recal :-) yeah! Und das beste nur für uns! Ganz alleine im Kino! Ich kenne die Version mit Arni nicht – möchte sie jetzt aber gern mal sehen. Nach dem Film täuschte ich einen Toilettengang vor und organisierte spontan mal das Kino-Faltblatt mit den Zeiten für die anderen Filme. Wir dachten immer noch 17€ - krass! Also suchten wir die nächste Brave Startzeit raus und mussten noch ein bisschen Zeit überbrücken... tja... nix wie ab in den nächsten Saal, bevor wir noch erwischt werden. Da landeten wir also bei Bourne. Uns fehlt zwar die erste Stunde, aber das machte nix – der Film war eh... Zitat von To: „schnullipups" :-D. Pünktlich zum Start von Brave saßen wir auf „unseren" Plätzen und schädigten unsere Ohren mit 2 Stunden Dauer-eusch-deusch-dreusch-Gequatsche (Sorry ihr lieben Portugiesen, aber das kann sich wirklich keiner anhören...) Das Gute an Trickfilmen – man muss die Sprache nicht verstehen, um der Geschichte folgen zu können, die war allerdings blöd. Naja wenigstens in 3D. Und jetzt hatten sich unsere Kinotickets wenigstens ausgezahlt – so halbwegs. Hungrig und durstig ging's dann nach 6 Stunden anstrengendem Kinohopping zurück zum Scheppi. Am nächsten Tag düsten wir dann über Peso da Régua nach Lamego, dann weiter Richtung Trancoso. Auf halben Weg machten wir einen Zwischenstopp am Stausee Barragem de Vilar, wo wir mal wieder den fleißigen Feuerwehrmännern bei der Arbeit zusehen konnten/mussten. Obwohl es schade war, dass es oft brannte, spektakulär sahen die Löschflugzeuge im Wasser-einlade-anflug schon aus! Das bekamen wir hier mal ganz nah zu sehen. Den Brand hatten sie aber erst am nächsten Morgen gelöscht, so sahen wir ihn im Dunklen noch am Himmel leuchten. Am 1.9 ging es weiter nach Trancoso mit Burg und dann nach Linhares, ebenfalls mit Burg. Jetzt hätt ich's fast vergessen! In Trancoso haben wir die Zeit gefunden! Jaaaa! Wir gingen die Treppen hinauf zum Bergfried, um von oben nach unten schauen zu können – schon lustig, dass man immer auf alles herabsehen will. Naja nur dieses Mal gab es keine Tür nach draußen, nur eine große Pendeluhr mit riesigen Gewichten – ein Meisterstück handwerklicher Uhrmacherkunst, mit sichtbarem Innenleben. Die Uhr war verbunden mit einer großen Glocke. Gespannt lauschten wir dem Ticken und Tacken und beobachteten die Mechanik, wie sich beim Läuten ganz schnell viele Zahnräder drehten es klickte und klackte und so schnell es anfing auch schon wieder augehört hatte. Und wir waren uns sicher hier die Zeit gefunden zu haben.

Am nächsten Tag ging's zur nächsten Stadt mit Burg, Celbrico da Beira und dann über Guarda nach Sabugal. Und wie soll's auch anders sein, auch Sabugal hat eine Burg, nur war sie leider zur Mittagszeit verschlossen. So machten wir uns erst einmal auf zur nächsten Burg in Sortelha (wirklich toll!) bevor wir wieder vor den verschlossenen Türen in Sabugal standen – diesmal Feierabend! So versuchten wir unser Glück am nächsten Tag erneut und wurden für unsere Standhaftigkeit belohnt: wir durften rein! Und es hat sich in mehrerlei Hinsicht gelohnt. Schön war's. Danach ging's weiter nach Idanha-a-Velha und besichtigten eine Ruine, die offensichtlich mal Touristenattraktion war. Jetzt zumindest ist das Nest nur noch Einöde und wir machten uns schleunigst auf dem Weg nach Monsanto, was wir schon von Weitem sehen konnten. Ein Berg mit einer Burg auf dem Gipfel – war bestimmt früher uneinnehmbar. Wir wanderten zur Festung hinauf und bekletterten jeden Stein. So auch den Steinbogen (siehe Fotos) auf dem ich totes mutig auch noch rumgehopst bin... was man nicht alles für ein spektakuläres Bild unternimmt! Nach einer Hand voll Feigen und einem Eis ging es weiter zu den Termas de Monfortinho – mit der Absicht uns wieder einmal bestes Quellwasser zu besorgen. Die wollten uns aber partout nix in unsere 5 und 6 Liter Kanister hinein füllen! Es gab nur Wasser in 1,5 Liter Flaschen als max. Größe. Davon dann aber insgesamt 5 Liter pro Person! Das soll mal einer verstehen!? Naja typisch eusch-dreusch halt! Da wir diese Flaschengröße nicht dabei hatten gab's auch nix – außer einem Becher zum kosten. Den wir uns dann auch noch teilten. *ha ha* ein leckerer Schluck! Der Ausflug hatte sich also nicht so richtig gelohnt. So ging es mal wieder weiter und weil es nirgends auch nur einen klitzekleinen Supermarkt gab, rollten wir etwas im Kreis nach Idanha-a-Nova. Dort fanden wir einen Intermarché und Schatten, denn es war nach wie vor heiß! Am 7.9 waren wir im nahe gelegenen Stausee baden, sonnten uns mit dem Füßen im Wasser stehend am Ufer und als wir an uns runter sahen, sahen wir plötzlich jeder mindestens zwanzig Blutegel an uns sitzen. Ahhh! Okay – Glück gehabt, wirklich nur an den Füßen. Also pulten und rubbelten wir die keinen Biester ab – die waren miniminis und nur 3-5mm groß. Die portugiesischen Stauseen hatten sich uns wirklich permanent von ihrer schlechten Seite gezeigt. Die meisten waren ausgetrocknet, müffelig, am Rand schleimig und luden uns damit so gar nicht zum Baden ein. Und dann sowas! Im Frühling sieht das bestimmt besser aus! Wir fuhren jedenfalls weiter über Alcafozes (Pfui wer jetzt was schweinisches denkt!) und Zebreira nach Spanien! Ja die Straßenführung und eine laut Buch schöne Burg ließen uns diesen kleinen Abstecher fahren. Spaniens Landschaft war in dieser Gegend fast wie die in Marokko, trostlos-karg-trocken und die absolute Einöde. Verrückt, dass hier Menschen wohnen! Die uns versprochene schöne Burg war nicht so doll und deswegen waren wir ganz fix wieder in Portuagl. Natürlich tankten wir vorher und tauschten unsere leere Gasflasche aus. In Marvão (Portugal) fanden wir eine sehr schöne Burg und erlebten mal zur Abwechslung eine Prozession mit. Die heilige Fatima wurde auf einer wohl ebenfalls heiligen „Trage" präsentiert und die Bevölkerung lief davor und dahinter im Zweier-Reihen-Gänsemarsch und lauschten dem Geistlichen, der ins Megafon predigte. Uns fehlt dazu eindeutig der Bezug, aber fanden es trotzdem interessant. An diesem 8.9 ging es für uns noch weiter an den nächsten Stausee Barragem da Póvoa – nein nicht baden, das haben wir ja schon aufgegeben, dieser hatte eine tolle Lage und war ausgestattet mit Duschen. Am nächsten Tag besichtigten wir Castelo de Vide und kamen endlich zu unserem Heilwasser. Anschließend ging's nach Flor da Rosa, wo wir ein Kloster besichtigten und an den Kirchenglocken läuten durften, was Glück bringen sollte. Wir haben gleich kräftig geläutet und unsere Glückstüte bis oben gefüllt. In Alter do Chão übernachteten wir, grillten und fanden viele leckere Feigen :-P

Am 10.9 führte uns die Route nach Cabeço de Vide, wo es Quellwasser on mass gab. Wir reinigten bei der Gelegenheit gleich mal den Frischwassertank von Scheppi und fuhren dann weiter nach Campo Major. Das war vielleicht ein seltsames Dorf! Wie sahen uns die Burg an und fragten dann nach einer ganz besonderen Kapelle, der Totenkapelle. Ein bestimmter Ortsteil wurde uns empfohlen zu meiden, weil da „bad people" sind! Tja na gut mit bad peoples wollten wir natürlich nix zu tun haben – später stellte sich heraus, dass es dort ein Slum gab und sich dort vermutlich Gipsies niedergelassen hatten, die alles und jeden beklauen. Wir fanden irgendwann unsere Totenkapelle, die uns sehr beeindruckte! So etwas hatten wir noch nie gesehen! Die Kapelle wurde vollständig aus Menschenknochen gebaut! Bei einem Unglück kamen 3000 Menschen ums leben, nach einer gewissen Verweildauer im Massengrab wurden die Schädel, Ober- und Unterschenkel-Knochen, Rippen, Hüften, … , von Mönchen dafür genutzt diese Kapelle zu bauen. „Schau mir in die Augen-Höhle Kleines..." Ganz schön krass! Unbeklaut kamen wir zum unversehrten Scheppi zurück und fuhren nach Elvas. Das war bestimmt die heißeste Besichtigung die wir unternommen hatten. Da wir aber nicht mehr allzu viel Zeit zum vertrödeln hatten (die wollten wir lieber an der Algarve vertödeln) hielten wir uns weitestgehend an unseren Besichtigungsplan. In Elvas entdeckten wir eine Einkaufsstraße, die mit Wasser-Verneblungs-Anlagen überseht war. So war es auf einmal gar nicht mehr heiß, sondern nur noch warm. Am liebsten wären wir in diesen beiden Straßen geblieben, aber wir mussten ja weiter. In einem der Tiergeschäfte, wo es uns öfter rein zog (im Gegensatz zu Babybekleidung), zwitscherten uns mal wieder lauter kleine Vögelchen entgegen und gleich am Eingang wartete ein kleiner Welpe auf ein neues Herrchen und Frauchen... Nein wir haben ihn nicht mitgenommen, schweren Herzens haben wir ihn nach ganz viel Streicheln und eiei's weiter warten lassen. Schatzi meinte es sei der süßeste Welpe gewesen, den er je gesehen hat. Kleine Stupsnase, große Augen, Hänge-schlapp-ohren braunes Fell und nur knapp 30cm groß, süßer kleiner Schnuffi. Recht hat er, aber der Benny war auch süß und so flauschig weiß..., (der Hund meiner Eltern). Unsere Reise mit Hund ist einfach nicht vorstellbar! Zu zweit ist schon am besten... naja vielleicht kaufen wir uns nach unserem Deutschlandbesuch einen Vogel, den wir dann Mauzi nennen, weil wir wegen der Katzenhaarallergie keine Katze haben können, und das Bellen beibringen damit er die Einbrecher verjagt ;-D. Nach Elvas ging es jedenfalls weiter nach Estremoz, Evoramonte und schließlich nach Evora. Nach Evora kam dann ein absolutes Hightlight :-) ein Steinkreis, angelegt vor tausenden Jahren von Anhängern des Sonnenkultes. Für das Spektakel standen wir extra früh zum Sonnenaufgang auf und beobachteten die ersten Sonnenstrahlen, wie sie auf den Steinkreis trafen. Naja... nix passierte... aber magisch war's irgendwie trotzdem. Nachdem wir alles nach Geheimknöpfen und Symbolen abgesucht hatten fuhren wir zum nahe gelegenen Dolmengrab, was uns wegen seiner Größe zwar beeindruckte, aber mit einem Wellblechdach und hölzernen Stützpfeilern ziemlich blöd aussah. Auf dem Weg nach Beja machten wir wegen einer gesichteten Burg spontan Halt in Portel, wo wir dann ins Piscina municipal gingen. Es war einfach nicht mehr auszuhalten, so erfrischten wir uns im Freibad. Und ich bin von 3m Brett gesprungen :-D Yeah, was'n Spaß. Konnten uns kurz auch nicht vorstellen, dass uns an diesem Tag noch einmal heiß sein würde... was sich aber schon 10 min nach verlassen des Bades erübrigte. Weiter ging's nach Beja, die mit am meisten verlassene Stadt in Portugal. Sehr erschreckend, wenn man einen Reiseführer hat, der einem das exakte Gegenteil verspricht, von dem was man dann zu sehen bekommt. Wir wollten den Bergfried besichtigen und mussten dann oben feststellen, dass die Tür nach außen verschlossen war. Hier hat bestimmt mal der Bär gesteppt, aber das ist schon eine Weile her. Die Touristen bleiben aus und damit wird auch am „Tür-Aufschließer" gespart. Im Museum war auch nix los, obwohl Sonntag war und da bekanntlich der Eintritt frei ist. Wir fuhren weiter, unsere Ernüchterung verschwand und es stellte sich eine riesige Vorfreude auf „unsere" Algarve ein. Am 17.9 erreichten wir Portimão und blieben dort bis zum 2.10 :-D Hach war das schön da, wir wollten gar nicht mehr weg..., aber es musste sein. Zwei Tage vor Abreise unternahmen wir noch eine kleine Wanderung zu einer versteckten Badebucht, die uns beiden etwas Blut gekostet hatte. Schatzi hätte sich fast die kleine Zehe amputiert und ich mir mein Schienbein bis zum Knochen aufgeschlitzt...hihi nein sooo schlimm war's nicht. Wir mussten, um zum Badestrand zu kommen durch einen Tunnel kriechen, getrennt voneinander, weil wir unsere Sachen nicht unbeaufsichtigt lassen wollten. Erst kroch To durch, kam lange nicht zurück, deswegen kroch ich schon mal hinterher und da waren dann noch mehr Buchten, die man von oben nicht sehen konnte. Schatzi war nirgends zu sehen – na klar er war auf Buchten-Erkundungstour! Ich ging hinterher und da kam er mir schon entgegen (noch heile) ich müsse mir unbedingt noch die nächste ansehen, die ist total schön... war sie auch. Aber auf dem Rückweg war da dieser riesige Stein, der mir erst viel zu spät auffiel und dann kam da diese Riesenwelle und schon war's passiert. Klatsch volle Bauchlandung im Wasser und das Schienbein auf dem scharfen Stein... Als ich aus dem Tunnel kam, war alles voller Sand und Schatzi viel zu schnell wieder hindurch, um ihn vor den „Gefahren" der Bucht zu warnen... als er irgendwann zurück kam, stellten wir beide fest, dass wir Bekanntschaft mit dem selben-einzigen Stein gemacht hatten! Wir sind schon ein Paar! :-D Jetzt sind unsere Gliedmaßen alle wieder angewachsen und nur noch mit Schürf bedeckt. Auf dem Rückweg trafen wir Carlos, einen arbeitslosen/obdachlosen/armen Portugiesen, den wir zum gemeinsamen Essen einluden. Wir tischten alles auf was wir spontan da hatten und freuten uns, dass es ihm schmeckte und er wenigstens eine Nacht satt einschlafen würde. Da er beim Essen fror schenkten wir ihm noch was zum Anziehen und verabschiedeten ihn. 2 Tage später trennten wir uns dann mal wieder schweren Herzens, diesmal für länger vom schönsten Strand der Welt und fuhren zum Praia do Castelo. Na gut hier war es auch atemberaubend, das wussten wir schon, deswegen wollten wir noch mal her. Bei Sonnenuntergang aßen wir an der Klippe und gingen am nächsten Tag noch mal im schönen klaren Wasser zusammen mit den Fischen baden. Weiter ging's dann nach Tavira, wo wir Wäsche wuschen und Marokko-Vorratseinkäufe erledigten. Seit 2 Tagen sind wir hier in Manta Rota und stehen auf einem für Womofahrer offensichtlich bekannten Parkplatz. Hier stehen so viele Womo's, wie wir sie schon lange nicht mehr gesehen haben. Die Camper haben sich hier teilweise so eingerichtet, als wären sie zu Hause d.h. Teppich auf den Böden und Wäsche auf an Bäumen gespannten Leinen, Sat-Schüsseln aufgestellt, also richtige kleine Womoburgen... wir stehen etwas abseits von den laut gackernden Campermuttis und den womoputzenden Campervatis und genießen die Ruhe. Gleich 200m hinter der Düne ist das Meer, wo wir gleich hinein gehen werden. Duschen und Supermarkt gibt’s hier auch. Wollten eigentlich gestern nach Spanien, aber haben beschlossen 2 Tage länger hier zu bleiben, damit To die perfekte Umgebung für seine erste Leberreinigung hat. Drückt ihm mal alle die Daumen, morgen ist es soweit! Und dann geht es auch nach Spanien - nach 4 Monaten Portugal.

Liebe Grüße Annett + Torsten

Aufrufe: 693 | Hinzugefügt von: aroundtheworld | Rating: 5.0/1
Kommentare insgesamt: 2
2 Annett  
0
Hat auch ganz schön lange auf sich warten lassen. :-) schön, dass du uns immer mal schreibst. glg zurück

1 Dirk  
0
Danke Annett! Auch die Bilder sind TOP!!! GLG xDx

Vorname *:
Email *:
Code *:
«  Oktober 2012  »
Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.So.
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031