Da
wären wir! Jetzt neigt sich unsere Portugal - Reise dem Ende
entgegen. Gerade stehen wir am Strand von Manta Rota und genießen
die letzten Stunden portugiesischer Sonne, Luft und Meer.
Aber
immer schön der Reihe nach... also: was bisher geschah :-)
Nach
Queluz ging es für uns weiter an den Praia Sta. Cruz, wo wir wieder
seit langer Zeit eine tolle Aussicht genießen durften. Allein
standen wir ganz nahe am Abgrund einer Steilküste. Die Gicht reichte
bis zu uns hinauf – eine Wohltat für unsere Nasen. [Scheppi wurde
gleich danach mal wieder abgeduscht – dem gefällt die Salzluft nur
wegen uns ;-)]. Weiter ging's immer am Strand entlang auf
Campingplatz- bzw. Waschmaschinen-Suche. So zeigten sich uns schon
ein paar miese Campingplätze, bis wir einen wenigestens zum Duschen
geeigneten Platz in Peniche fanden – der Schnapp des Tages: 1,40 €
für uns beide zusammen! Gleich in der Nähe fanden wir auch eine
Übernachtungsmöglichkeit direkt am Strand. Abends gesellten sich
dann noch holländische Hippies zu uns, bauten vor uns ein Zelt auf,
machten ein kleines Lagerfeuer und brannten uns auch nicht ab. Was
für ein Glück. Am 26.7 erreichten wir Óbidos, wo es mir persönlich
sehr gefallen hat. To war die Stadt mit zu vielen touristischen
Geschäften übersät. Was mich zum bummeln eingeladen hatte :-D. Wie
es der Zufall wollte, waren wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort
und wir konnten mal eine Burg mit zusammen mit mittelalterlichem
Spektakel erleben. Gegen Eintritt natürlich. Aber der hatte sich
gelohnt! Es gab lecker gegrilltes für Schatzi (Bei mir gab's mal
wieder eine Leberreinigung... also nix). Weiter auf dem Weg zur Burg
kamen uns die mittelalterlichen Burgbewohner entgegen und machten
sich unter Pauken und Trompeten auf dem Weg zum Ritterkampf. Wir
schlossen uns begeistert an. Und so kämpften die guten grünen
Ritter der Stadt Óbidos gegen die bösen schwarzen Ritter der Stadt
Coimbra. Die Guten haben selbstverständlich gewonnen – gerade
so... war ganz spannend :-D. Wir konnten anschließend noch Falken
und Schlangen bestaunen und eine mittelalterliche Band die richtig
gerockt hat. So fühlten wir uns am Ende wie Burgfräulein und edler
Ritter, als wir uns in unserer rollenden Festung zur Bettruhe
zurückzogen. Nach zwei Tagen Ritterlichkeit zog es uns weiter in den
Norden Richtung nach Alcobaça,
wo wir eine mal wieder wunderschöne Klosterkirche bestaunten. Und
wieder Reiner Zufall getroffen haben, der uns einlud einem
kostenlosen Sinfonie Konzert beizuwohnen. Es war wirklich schön. Am
31.7 fuhren wir wieder ans Meer nach Nazaré. Eine touristische
Kleinstadt mit großem weitem Sandstrand, den wir barfüßig an
badenden Urlaubern entlang spazierten. Wir suchten uns aber vorher
für Scheppi und unsere ungestörte Nachtruhe ein Platz mit Flair und
fanden uns mal wieder auf einer Felsnasensteilklippe mit Ausblick auf
das Meer wieder. Den Strand erreichten wir dann über gaaaanz viele
Treppenstufen und einem Zickzackweg durch die Stadt.
Der
weitere Weg führte uns ins Landesinnere zu den Tropfsteinhölen
Alvados und Santo António. Es ist wirklich immer wieder
faszinierend, was die Natur im Laufe der Jahrhunderte erschaffen hat.
Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus und haben versucht die
Schönheit festzuhalten – Nice! ;-)
Am
4.8 führte uns die Tour weiter ins Land hinein, nach Almourol. Hier
wurden wir von einer Burg überrascht, die sich mitten im Tejo
befand. Gute Lage um sich vor Eindringlingen zu verteidigen. Weiter
ging's nach Tomar, wo wir uns den Convento de Cristo mit seiner
Templerburg ansahen. Tomar selber war eher ernüchternd und hielt uns
nicht lange fest. Dagegen fanden wir das naheliegende Aquädukt ganz
toll und blieben einen Tag länger, um es im richtigen
Sonnenunterganglicht zu fotografieren. Wegen einer angekündigten
Hitzewelle suchten wir uns einen passenden Verweilplatz und fanden
ihn an der Talsperre Barragem do Castelo de Bode. Das Wasser war ein
Traum! Die Hitze war so groß, dass wir am liebsten alle 10 min für
10 min ins Wasser wollten. Also hatten wir allerhand zu tun. Nach
überstandener größter Hitze ging es wieder los. Und zwar nach
Ourém mit Castelo. Ein dringender Schuhkauf bewegte uns noch einmal
zurück nach Alcobaça
zu düsen – da hatten wir Schuhe für To entdeckt, diese aber wegen
unserer Konsumabstinenz nicht mitgenommen. Jetzt änderten wir unsere
Meinung, die anderen Schuhe passten einfach nicht zu den kurzen
Hosen! Also mussten rote Turnschuhe her! Danach verfuhren wir weiter
nach Plan. Als erstes kam Batalha mit seinem Mosteiro da Santa
Victória. Dann folgte die Grotte Sao Mamede zwischen Fátima und
Batalha. Die Grotte war nicht so schön wie die ersten beiden und
trotzdem populärer. Vermutlich nur wegen der Nähe zum Wallfahrtsort
Fátima – schade für die anderen beiden Grotten, die wirklich um
ein Vielfaches schöner waren. Wir wurden hier in Gruppen von
schätzungsweise 20 Personen durch die Grotte geführt. Wir als
einzige Ausländer bekamen eine Extrawurst, nämlich alles nochmal
auf Englisch erzählt. In den anderen Grotten waren wir jeweils mit
einer portugiesischen Familie unterwegs was allem einen sehr
persönlichen Charakter verlieh. Naja kann ja nicht jedes Mal alles
getoppt werden. Wieder weiter ging's. Jetzt am 13.8 nach Leiria und
zur hiesigen Burg, mit wunderschönem Balkon zum Verweilen. Uns zog
es wieder ans Meer und so kam es, dass wir irgendwo auf dem Weg dahin
ganz in der Nähe von Marinha Grande ein abelegenes Waldgebiet
entdeckten. In diesem befanden sich Picknickplätze, öffentliche
WCs, Müllcontainer und ein Trampelpfad, der uns am Ende zur Straße
führte, die uns zum nächsten Einkaufsmarkt brachte. So hatten wir
alles, was wir brauchten um dort ein paar Tage zu verbringen, was wir
zwar erst nicht vor hatten, sich aber irgendwie ergab. Wir genossen
den kühlenden Schatten der Bäume, machten Yoga und verbrachten da
mir nix dir nix gleich 5 Tage. Manchmal vergeht die Zeit aber auch
wie im Wind! Als wir dann aufbrachen war es der 18.5 und schon früher
Nachmittag. So ging die Fahrt nicht weit zum Lago da Ervideira. Am
nächsten Tag über Pompal, Lousã
nach Coimbra. Ihr erinnert euch sicher an Óbidos gegen Coimbra? Da
währen wir also! Jetzt sind wir immer noch standhaft und weiterhin
für Óbidos – auch wenn's jetzt keine Rolle mehr spielt. Wir taten
uns ein wenig schwer einen schönen ruhigen Platz zu finden und es
gelang uns auch nur befriedigend. In Coimbra befindet sich die erste
und damit älteste Universität Portugals. Erreichen konnten wir sie
nur über einen steilen Anstieg durch die Altstadt. Was uns am
meisten begeisterte, war die alte Bibliothek, von der ich heimlich
Bilder gemacht habe. Das mit der Heimlichkeit ist mir nur bedingt
gelungen, denn ich habe 3 Ermahnungen erhalten nicht zu
fotografieren... naja ehm... ich nix verstehen. Es war zu schön um
nicht festgehalten zu werden. Der Rest des alten Universitätshauses
war ebenfalls sehr schön. Eine Zeitreise das wäre schon was. Für
uns ging es weiter in der Gegenwart und zwar über Luso, wo wir uns
reichlich mit Quellwasser abfüllten (das gibt es überall in
Portugal zu kaufen und hier massenweise für umsonst) nach Buçaco.
Der Wald von Buçaco ist
ein Naturschutzgebiet das von Mönchen angelegt wurde, indem sie
tausende von Bäumen pflanzten. Kam waren die Mönche ausgestorben,
baute sich der letzte König ein wunderschönes manuelinisches
Schloss, was jetzt als ***** Luxus Hotel genutzt wird. So wurde das
Gebiet also für die Öffentlichkeit frei gegeben, also auch für
uns. An der Hoteltür drückten wir uns die Nase platt, um einen
Blick hineinzuhaschen, denn rein durften wir leider nicht. Dann
machten wir uns auf, den höchsten Punkt des Waldes zu erklimmen.
Nach genossener Aussicht ging es zurück zum Scheppi und weiter
Richtung Porto. Auf dem Weg nach Porto suchten wir uns eine ruhige
Übernachtungsmöglichkeit. Am 22.8, meinem Geburtstag wachten wir
nach einer ruhigen erholsamen Nacht mitten in einem Wald auf. Wie
schön :-). Zum Frühstück gab es zwar Sägearbeiten mit
portugiesischem „Baum fällt" - Gerufe, was uns aber nicht weiter
störte. Heute fuhren wir durch Porto hindurch und hatten so gar
keine Lust auf dreckigen Stadtdunst und Stadtlärm und Stadthektik,
also hielten wir nicht an und fuhren direkt weiter an Vila Nova de
Famalicão vorbei nach
Guimarães. Bei einem Stadtrundgang ließen wir den Tag gemütlich
ausklingen und wussten noch nicht, dass uns diese kleine Stadt länger
festhalten würde, als wir dachten. Am nächsten Tag war der Himmel
Wolken behangen und so fuhren wir weiter nach Braga – hmm... da
gab´s für mich zwei Bissen vom bestimmt leckersten
nach-Geburtstags-Kuchen in ganz Portugal :-p. Yamm Yamm Yamm. Nach
Braga ging's zum Bom Jesus. Dort verbrachten wir einen Wolken
verhangenen und regnerischen Tag im Scheppi, bevor wir am nächsten
Tag bei schönstem Wetter die Kirche mit den vielen Treppenstufen
bestaunen konnten. Wer die Treppen nicht gehen wollte, konnte mit
einem Elevator – quasi einer Standseilbahn - hinauf fahren. Diese
Bahn funktionierte nicht mit Strom, sondern mit Wasser! Oben wurde
der Tank der einen Bahn mit einer ganzen Menge Wasser befüllt. So
zog die obere Bahn die untere mit ihrem Gewicht nach oben und unten
wurde dann das Wasser wieder abgelassen. Sehr umweltbewusst – mit
der Annahme es handelte sich um überflüssiges Quellwasser. Am 25.8
ging es zurück nach Guimarães und zwar zur Wallfahrtsstätte Penha.
Ganz in der Nähe des sagen wir Walfahrts-Campingplatzes standen wir
und genossen die Vorzüge der Campingduschen :-). Wie gut, dass wir
wie Camper aussehen ;-) und ab und an auf den Campismos rein und
wieder raus spazieren können. Im Baumschatten gönnten wir Scheppi
eine Verschnaufpause. Selber erkundeten wir Guimarães, was wir mit
einer Seilbahn erreichten. Das war ja mal cool – Seilbahn sind wir
auf unserer Reise bisher noch nicht gefahren. In der Stadt selber
sind wir dann viel gelaufen und haben uns Burg und Museum angesehen,
gefolgt von Altstadt und unserem nach Hause Weg. Am 27.8 ging es im
Einkaufszentrum ins Kino – Los Mercandores. Lustig war's –
sinnlos, aber lustig – die älteren Herrschaften bei ihrem wohl
letzten Leinwandabenteuer zu sehen. Sly's Hängelippenmimik hat uns
viel Freude bereitet und uns zur Gesichtsgymnastik angeregt ;-D. Zum
Schlafen ging's dann wieder nach Guimarães. Am 28.8 fuhren wir dann
endlich weiter nach Vila Real und fanden einen Campingplatz mit
Waschmaschinen, die hatte der Wallfahrts-Camping nämlich nicht. Am
30.8 stellten wir einen Kino-Rekord auf: wir sahen 2 1/2 Filme! Ja
wirklich! Doch das geht! Eigentlich wollten wir Brave (der Trickfilm
mit dem rothaarigem Mädchen) in 3D sehen, nach 17 € an der Kasse
waren wir ganz schön platt – echt teuer! Und diesmal für einen
Film auf portugiesisch! Das ist wirklich bei weitem die
abscheulichste Sprache auf unserer Tour – ich grenze das mal ein
und behaupte nicht auf der Welt... da fehlt uns dee Überblick...
noch. ;-) Naja, so schlenderten wir durch den Korridor, der
Abzweigungen in alle Kinosäle hatte und schwups war Torsten auf
einmal in Kino 1 verschwunden... nur zum um die Ecke lunschen... und
weil der Film gerade anfing, sahen wir: wow Desafio total – total
Recal! Coll! Den wollten wir doch unbedingt auch sehen! Na das fetzt!
Zum Kinostart in Total Recal :-) yeah! Und das beste nur für uns!
Ganz alleine im Kino! Ich kenne die Version mit Arni nicht – möchte
sie jetzt aber gern mal sehen. Nach dem Film täuschte ich einen
Toilettengang vor und organisierte spontan mal das Kino-Faltblatt mit
den Zeiten für die anderen Filme. Wir dachten immer noch 17€ -
krass! Also suchten wir die nächste Brave Startzeit raus und mussten
noch ein bisschen Zeit überbrücken... tja... nix wie ab in den
nächsten Saal, bevor wir noch erwischt werden. Da landeten wir also
bei Bourne. Uns fehlt zwar die erste Stunde, aber das machte nix –
der Film war eh... Zitat von To: „schnullipups" :-D. Pünktlich
zum Start von Brave saßen wir auf „unseren" Plätzen und
schädigten unsere Ohren mit 2 Stunden
Dauer-eusch-deusch-dreusch-Gequatsche (Sorry ihr lieben Portugiesen,
aber das kann sich wirklich keiner anhören...) Das Gute an
Trickfilmen – man muss die Sprache nicht verstehen, um der
Geschichte folgen zu können, die war allerdings blöd. Naja
wenigstens in 3D. Und jetzt hatten sich unsere Kinotickets wenigstens
ausgezahlt – so halbwegs. Hungrig und durstig ging's dann nach 6
Stunden anstrengendem Kinohopping zurück zum Scheppi. Am nächsten
Tag düsten wir dann über Peso da Régua nach Lamego, dann weiter
Richtung Trancoso. Auf halben Weg machten wir einen Zwischenstopp am
Stausee Barragem de Vilar, wo wir mal wieder den fleißigen
Feuerwehrmännern bei der Arbeit zusehen konnten/mussten. Obwohl es
schade war, dass es oft brannte, spektakulär sahen die
Löschflugzeuge im Wasser-einlade-anflug schon aus! Das bekamen wir
hier mal ganz nah zu sehen. Den Brand hatten sie aber erst am
nächsten Morgen gelöscht, so sahen wir ihn im Dunklen noch am
Himmel leuchten. Am 1.9 ging es weiter nach Trancoso mit Burg und
dann nach Linhares, ebenfalls mit Burg. Jetzt hätt ich's fast
vergessen! In Trancoso haben wir die Zeit gefunden! Jaaaa! Wir gingen
die Treppen hinauf zum Bergfried, um von oben nach unten schauen zu
können – schon lustig, dass man immer auf alles herabsehen will.
Naja nur dieses Mal gab es keine Tür nach draußen, nur eine große
Pendeluhr mit riesigen Gewichten – ein Meisterstück handwerklicher
Uhrmacherkunst, mit sichtbarem Innenleben. Die Uhr war verbunden mit
einer großen Glocke. Gespannt lauschten wir dem Ticken und Tacken
und beobachteten die Mechanik, wie sich beim Läuten ganz schnell
viele Zahnräder drehten es klickte und klackte und so schnell es
anfing auch schon wieder augehört hatte. Und wir waren uns sicher
hier die Zeit gefunden zu haben.
Am
nächsten Tag ging's zur nächsten Stadt mit Burg, Celbrico da Beira
und dann über Guarda nach Sabugal. Und wie soll's auch anders sein,
auch Sabugal hat eine Burg, nur war sie leider zur Mittagszeit
verschlossen. So machten wir uns erst einmal auf zur nächsten Burg
in Sortelha (wirklich toll!) bevor wir wieder vor den verschlossenen
Türen in Sabugal standen – diesmal Feierabend! So versuchten wir
unser Glück am nächsten Tag erneut und wurden für unsere
Standhaftigkeit belohnt: wir durften rein! Und es hat sich in
mehrerlei Hinsicht gelohnt. Schön war's. Danach ging's weiter nach
Idanha-a-Velha und besichtigten eine Ruine, die offensichtlich mal
Touristenattraktion war. Jetzt zumindest ist das Nest nur noch Einöde
und wir machten uns schleunigst auf dem Weg nach Monsanto, was wir
schon von Weitem sehen konnten. Ein Berg mit einer Burg auf dem
Gipfel – war bestimmt früher uneinnehmbar. Wir wanderten zur
Festung hinauf und bekletterten jeden Stein. So auch den Steinbogen
(siehe Fotos) auf dem ich totes mutig auch noch rumgehopst bin... was
man nicht alles für ein spektakuläres Bild unternimmt! Nach einer
Hand voll Feigen und einem Eis ging es weiter zu den Termas de
Monfortinho – mit der Absicht uns wieder einmal bestes Quellwasser
zu besorgen. Die wollten uns aber partout nix in unsere 5 und 6 Liter
Kanister hinein füllen! Es gab nur Wasser in 1,5 Liter Flaschen als
max. Größe. Davon dann aber insgesamt 5 Liter pro Person! Das soll
mal einer verstehen!? Naja typisch eusch-dreusch halt! Da wir diese
Flaschengröße nicht dabei hatten gab's auch nix – außer einem
Becher zum kosten. Den wir uns dann auch noch teilten. *ha ha* ein
leckerer Schluck! Der Ausflug hatte sich also nicht so richtig
gelohnt. So ging es mal wieder weiter und weil es nirgends auch nur
einen klitzekleinen Supermarkt gab, rollten wir etwas im Kreis nach
Idanha-a-Nova. Dort fanden wir einen Intermarché und Schatten, denn
es war nach wie vor heiß! Am 7.9 waren wir im nahe gelegenen Stausee
baden, sonnten uns mit dem Füßen im Wasser stehend am Ufer und als
wir an uns runter sahen, sahen wir plötzlich jeder mindestens
zwanzig Blutegel an uns sitzen. Ahhh! Okay – Glück gehabt,
wirklich nur an den Füßen. Also pulten und rubbelten wir die keinen
Biester ab – die waren miniminis und nur 3-5mm groß. Die
portugiesischen Stauseen hatten sich uns wirklich permanent von ihrer
schlechten Seite gezeigt. Die meisten waren ausgetrocknet, müffelig,
am Rand schleimig und luden uns damit so gar nicht zum Baden ein. Und
dann sowas! Im Frühling sieht das bestimmt besser aus! Wir fuhren
jedenfalls weiter über Alcafozes (Pfui wer jetzt was schweinisches
denkt!) und Zebreira nach Spanien! Ja die Straßenführung und eine
laut Buch schöne Burg ließen uns diesen kleinen Abstecher fahren.
Spaniens Landschaft war in dieser Gegend fast wie die in Marokko,
trostlos-karg-trocken und die absolute Einöde. Verrückt, dass hier
Menschen wohnen! Die uns versprochene schöne Burg war nicht so doll
und deswegen waren wir ganz fix wieder in Portuagl. Natürlich
tankten wir vorher und tauschten unsere leere Gasflasche aus. In
Marvão (Portugal) fanden
wir eine sehr schöne Burg und erlebten mal zur Abwechslung eine
Prozession mit. Die heilige Fatima wurde auf einer wohl ebenfalls
heiligen „Trage" präsentiert und die Bevölkerung lief davor
und dahinter im Zweier-Reihen-Gänsemarsch und lauschten dem
Geistlichen, der ins Megafon predigte. Uns fehlt dazu eindeutig der
Bezug, aber fanden es trotzdem interessant. An diesem 8.9 ging es für
uns noch weiter an den nächsten Stausee Barragem da Póvoa – nein
nicht baden, das haben wir ja schon aufgegeben, dieser hatte eine
tolle Lage und war ausgestattet mit Duschen. Am nächsten Tag
besichtigten wir Castelo de Vide und kamen endlich zu unserem
Heilwasser. Anschließend ging's nach Flor da Rosa, wo wir ein
Kloster besichtigten und an den Kirchenglocken läuten durften, was
Glück bringen sollte. Wir haben gleich kräftig geläutet und unsere
Glückstüte bis oben gefüllt. In
Alter do Chão übernachteten wir, grillten und fanden viele leckere
Feigen :-P
Am
10.9 führte uns die Route nach Cabeço
de Vide, wo es Quellwasser on mass gab. Wir reinigten bei der
Gelegenheit gleich mal den Frischwassertank von Scheppi und fuhren
dann weiter nach Campo Major. Das war vielleicht ein seltsames Dorf!
Wie sahen uns die Burg an und fragten dann nach einer ganz besonderen
Kapelle, der Totenkapelle. Ein bestimmter Ortsteil wurde uns
empfohlen zu meiden, weil da „bad people" sind! Tja na gut mit
bad peoples wollten wir natürlich nix zu tun haben – später
stellte sich heraus, dass es dort ein Slum gab und sich dort
vermutlich Gipsies niedergelassen hatten, die alles und jeden
beklauen. Wir fanden irgendwann unsere Totenkapelle, die uns sehr
beeindruckte! So etwas hatten wir noch nie gesehen! Die Kapelle wurde
vollständig aus Menschenknochen gebaut! Bei einem Unglück kamen
3000 Menschen ums leben, nach einer gewissen Verweildauer im
Massengrab wurden die Schädel, Ober- und Unterschenkel-Knochen,
Rippen, Hüften, … , von Mönchen dafür genutzt diese Kapelle zu
bauen. „Schau mir in die Augen-Höhle Kleines..." Ganz schön
krass! Unbeklaut kamen wir zum unversehrten Scheppi zurück und
fuhren nach Elvas. Das war bestimmt die heißeste Besichtigung die
wir unternommen hatten. Da wir aber nicht mehr allzu viel Zeit zum
vertrödeln hatten (die wollten wir lieber an der Algarve vertödeln)
hielten wir uns weitestgehend an unseren Besichtigungsplan. In Elvas
entdeckten wir eine Einkaufsstraße, die mit
Wasser-Verneblungs-Anlagen überseht war. So war es auf einmal gar
nicht mehr heiß, sondern nur noch warm. Am liebsten wären wir in
diesen beiden Straßen geblieben, aber wir mussten ja weiter. In
einem der Tiergeschäfte, wo es uns öfter rein zog (im Gegensatz zu
Babybekleidung), zwitscherten uns mal wieder lauter kleine Vögelchen
entgegen und gleich am Eingang wartete ein kleiner Welpe auf ein
neues Herrchen und Frauchen... Nein wir haben ihn nicht mitgenommen,
schweren Herzens haben wir ihn nach ganz viel Streicheln und eiei's
weiter warten lassen. Schatzi meinte es sei der süßeste Welpe
gewesen, den er je gesehen hat. Kleine Stupsnase, große Augen,
Hänge-schlapp-ohren braunes Fell und nur knapp 30cm groß, süßer
kleiner Schnuffi. Recht hat er, aber der Benny war auch süß und so
flauschig weiß..., (der Hund meiner Eltern). Unsere Reise mit Hund
ist einfach nicht vorstellbar! Zu zweit ist schon am besten... naja
vielleicht kaufen wir uns nach unserem Deutschlandbesuch einen Vogel,
den wir dann Mauzi nennen, weil wir wegen der Katzenhaarallergie
keine Katze haben können, und das Bellen beibringen damit er die
Einbrecher verjagt ;-D. Nach Elvas ging es jedenfalls weiter nach
Estremoz, Evoramonte und schließlich nach Evora. Nach Evora kam dann
ein absolutes Hightlight :-) ein Steinkreis, angelegt vor tausenden
Jahren von Anhängern des Sonnenkultes. Für das Spektakel standen
wir extra früh zum Sonnenaufgang auf und beobachteten die ersten
Sonnenstrahlen, wie sie auf den Steinkreis trafen. Naja... nix
passierte... aber magisch war's irgendwie trotzdem. Nachdem wir alles
nach Geheimknöpfen und Symbolen abgesucht hatten fuhren wir zum nahe
gelegenen Dolmengrab, was uns wegen seiner Größe zwar beeindruckte,
aber mit einem Wellblechdach und hölzernen Stützpfeilern ziemlich
blöd aussah. Auf dem Weg nach Beja machten wir wegen einer
gesichteten Burg spontan Halt in Portel, wo wir dann ins Piscina
municipal gingen. Es war einfach nicht mehr auszuhalten, so
erfrischten wir uns im Freibad. Und ich bin von 3m Brett gesprungen
:-D Yeah, was'n Spaß. Konnten uns kurz auch nicht vorstellen, dass
uns an diesem Tag noch einmal heiß sein würde... was sich aber
schon 10 min nach verlassen des Bades erübrigte. Weiter ging's nach
Beja, die mit am meisten verlassene Stadt in Portugal. Sehr
erschreckend, wenn man einen Reiseführer hat, der einem das exakte
Gegenteil verspricht, von dem was man dann zu sehen bekommt. Wir
wollten den Bergfried besichtigen und mussten dann oben feststellen,
dass die Tür nach außen verschlossen war. Hier hat bestimmt mal der
Bär gesteppt, aber das ist schon eine Weile her. Die Touristen
bleiben aus und damit wird auch am „Tür-Aufschließer" gespart.
Im Museum war auch nix los, obwohl Sonntag war und da bekanntlich der
Eintritt frei ist. Wir fuhren weiter, unsere Ernüchterung verschwand
und es stellte sich eine riesige Vorfreude auf „unsere" Algarve
ein. Am 17.9 erreichten wir Portimão
und blieben dort bis zum 2.10 :-D Hach war das schön da, wir wollten
gar nicht mehr weg..., aber es musste sein. Zwei Tage vor Abreise
unternahmen wir noch eine kleine Wanderung zu einer versteckten
Badebucht, die uns beiden etwas Blut gekostet hatte. Schatzi hätte
sich fast die kleine Zehe amputiert und ich mir mein Schienbein bis
zum Knochen aufgeschlitzt...hihi nein sooo schlimm war's nicht. Wir
mussten, um zum Badestrand zu kommen durch einen Tunnel kriechen,
getrennt voneinander, weil wir unsere Sachen nicht unbeaufsichtigt
lassen wollten. Erst kroch To durch, kam lange nicht zurück,
deswegen kroch ich schon mal hinterher und da waren dann noch mehr
Buchten, die man von oben nicht sehen konnte. Schatzi war nirgends zu
sehen – na klar er war auf Buchten-Erkundungstour! Ich ging
hinterher und da kam er mir schon entgegen (noch heile) ich müsse
mir unbedingt noch die nächste ansehen, die ist total schön... war
sie auch. Aber auf dem Rückweg war da dieser riesige Stein, der mir
erst viel zu spät auffiel und dann kam da diese Riesenwelle und
schon war's passiert. Klatsch volle Bauchlandung im Wasser und das
Schienbein auf dem scharfen Stein... Als ich aus dem Tunnel kam, war
alles voller Sand und Schatzi viel zu schnell wieder hindurch, um ihn
vor den „Gefahren" der Bucht zu warnen... als er irgendwann
zurück kam, stellten wir beide fest, dass wir Bekanntschaft mit dem
selben-einzigen Stein gemacht hatten! Wir sind schon ein Paar! :-D
Jetzt sind unsere Gliedmaßen alle wieder angewachsen und nur noch
mit Schürf bedeckt. Auf dem Rückweg trafen wir Carlos, einen
arbeitslosen/obdachlosen/armen Portugiesen, den wir zum gemeinsamen
Essen einluden. Wir tischten alles auf was wir spontan da hatten und
freuten uns, dass es ihm schmeckte und er wenigstens eine Nacht satt
einschlafen würde. Da er beim Essen fror schenkten wir ihm noch was
zum Anziehen und verabschiedeten ihn. 2 Tage später trennten wir uns
dann mal wieder schweren Herzens, diesmal für länger vom schönsten
Strand der Welt und fuhren zum Praia do Castelo. Na gut hier war es
auch atemberaubend, das wussten wir schon, deswegen wollten wir noch
mal her. Bei Sonnenuntergang aßen wir an der Klippe und gingen am
nächsten Tag noch mal im schönen klaren Wasser zusammen mit den
Fischen baden. Weiter ging's dann nach Tavira, wo wir Wäsche wuschen
und Marokko-Vorratseinkäufe erledigten. Seit 2 Tagen sind wir hier
in Manta Rota und stehen auf einem für Womofahrer offensichtlich
bekannten Parkplatz. Hier stehen so viele Womo's, wie wir sie schon
lange nicht mehr gesehen haben. Die Camper haben sich hier teilweise
so eingerichtet, als wären sie zu Hause d.h. Teppich auf den Böden
und Wäsche auf an Bäumen gespannten Leinen, Sat-Schüsseln
aufgestellt, also richtige kleine Womoburgen... wir stehen etwas
abseits von den laut gackernden Campermuttis und den womoputzenden
Campervatis und genießen die Ruhe. Gleich 200m hinter der Düne ist
das Meer, wo wir gleich hinein gehen werden. Duschen und Supermarkt
gibt’s hier auch. Wollten eigentlich gestern nach Spanien, aber
haben beschlossen 2 Tage länger hier zu bleiben, damit To die
perfekte Umgebung für seine erste Leberreinigung hat. Drückt ihm
mal alle die Daumen, morgen ist es soweit! Und dann geht es auch nach
Spanien - nach 4 Monaten Portugal.
Liebe
Grüße Annett + Torsten
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