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2:54 PM Cascades d'Ouzoud - Berichterstattung Teil 2 |
Von Agdz aus ging es in einem Zug nach Merzouga. Die Strecke war sehr trostlos und wir sind froh, hier und da nicht leben zu müssen. Unterwegs tranken wir noch Tee mit zwei deutschen Bikern im Sonnenuntergang vor der Kulisse von Erg Chebbi. Dann genossen wir erst mal ein paar Tage vor den Dünen auf dem Stellplatz unserer Kasbah Mohayout. Wir unternahmen kleinere Wüstenspatzergänge und besichtigten die beiden angrenzenden Dörfer. Merzouga war eher entäuschend, das andere Dorf hatte wenigstens ein süßes Restaurant, Wasser, Gemüse und ein Kitschgeschäft zum Bummeln... ;-) am 17.03. wurde es spannend! Wir wollten DAS Wüstenerlebnis! So ritt ich auf Dromi und To lief nebenher und fotografierte. Es dauerte nicht lang dann holten wir die Vorhut, eine 4köpfige Familie, ein. Mit drei Dromedaren ging es ins Camp. Das bestand aus einigen Schlafzelten und einem Gemeinschaftszelt zum Essen und gemütlichen Beieinandersein. Mein Dromi war etwas tollpatschig, ihm knickten immer mal die Füße weg, aber zum Glück fing es sich immer wieder rechtzeitig, ich musste mich eben nur richig festhalten. Sonst ging es immer auf und ab, auf und ab, mein kleines Wüstenschiff. Die Dünen hoch und runter waren am besten ;-) Nach unserer Ankunft kletterten wir als erstes die höchste Düne hoch und blickten um uns. Wir sahen weit und und breit nur Wüste. Der Sand schimmerte orange-rot in der untergenhenden Sonne. Die Farb- und Schattenspiele waren atemberaubend. Wie konnten uns gar nicht satt sehen. Die Stille war wirklich still, es war absolut nix zu hören. Nach einer Willkommens-Teezeremonie im Sonnenuntergang gab's Abendbrot im Zelt. Danach gings ans Lagerfeuer, wir trommelten gemeinsam, lauschtem dann dem Knistern des Feuers, genossen die Wärme und als das Feuer erlosch, bestaunten wir den einmaligen Sternenhimmel. So klar sieht man die Sterne wohl nur in der Wüste. Ich habe endlich auch mein Sternzeichen den Löwen entdeckt. Torstens Krebs war leider nur teilweise zu erkennen, er hat ganz schwache Sterne. Die Nacht schliefen wir in unseren Sachen. Torsten war warm, mir war kalt, so ist es schwierig zu sagen, ob's jetzt nachts in der Wüste sehr kalt ist. :-) Aber ich kann sagen frühs ist es schon frisch! Vor allem an der nur bestrümpften Füßen! Ich wurde von einem Vogelzwitschern geweckt - wirklich ein Vogel! Da es hell durchs Zelt schimmerte sprang ich auf und hoffte den Sonnenaufgang nicht verpasst zu haben. Ich musste tatsächlich noch mindestens 10 min warten, bis sich die Sonne zeigte. Und es sah wieder toll aus wie sie den Wüstensand immer mehr einfärbte, die Farben wechselten und der Schatten immer kleiner wurde. Der Dromedarführer holte dann die verstreuten Dromis zurück, die sich in der Nacht auf Nahrungssuche begeben hatten - wie gut dass sie nur 20 min weit entfernnt waren. Dann wurden alle Langschläfer geweckt denen der Sonnenaufgang egal war, es gab einen Tee und wir machten uns auf dem Rückweg. Diesmal lief ich lieber auch. Auf dem Weg haben wir das Dünenjumping erfunden. Es machte einen Riesenspass sich von ganz oben nach unten zu stürzen, der Sand war weich und noch nicht heiß, er hat die Stöße abgefanen. So konnten wir problemlos 2m Sprünge machen ohne, dass wir uns weh taten. Nur Bremsen war schwer... Der Rückweg brachte uns dann noch mehr Wüstenfeeling, die Sonne Stieg höher und uns wurde es immer wärmer, der Sand heißer und uns durstete. Wir sind auch hier wieder froh nicht in der Wüste leben zu müssen! Zurück in der Kasbah gabs Frühstück und anschließend die heiß ersehnte Dusche. Der Sand war nach dem Rumtoben wirklich überall! Mit Abenteurlust machten wir uns auf dem Weg zu Source Bleue de Meski. Torsten hat sich gleich am zweiten Tag ins kühle Nass gewagt und schwamm mit den Fischen. Wir lernten dort Udo und Siggi kennen mit denen wir auch gegrillt und lange geschwätzt haben. Auch haben wir uns endlich unsere eigene Tajine gekauft, jetzt können wir auch selber marokanisch kochen. :-) Am 20.03 fuhren wir ins Ziztal zur Kasbah Jurasique. Dort war Großwaschtag angesagt, die Waschmaschine war der Hit und wir nutzten das natürlich aus. Nach den Schluchten und der schon grüneren Farbe des Ziztals ging es 200km weiter westlich in die Todra Schlucht. Auf dem Camping Atlas fanden wir ein ruhiges Fleckchen gleich neben dem Palmengarten. Hier erlebten wir auch unseren ersten Regentag in Marokko! So haben wir unsere Radtour in die Schlucht verschoben und warteten der Dinge ab. Am nächsten Tag wagten wir's und es hat sich gelohnt. Abgesehen vom Tourismus ist die Schlucht der Wahnsinn! Die hohen Felswände links und rechts sind einmalig. Wir fuhren weiter mit dem Rad bis uns die Regentropfen zur Umkehr zwangen. Auf halben Rückweg kehrten wir dann in einem Restaurant ein, in dem wir neben Nahrung auch Zuflucht suchten, denn es regnete mittlerweile ziemlich stark. Der Regen hörte leider nicht auf, so dass wir nass bei Scheppi ankamen (der 2. Regentag). Am Abend stellte Schatzi wieder Feuchtigkeit im Alkoven fest :-( das Fenster ist aber auch Sackgang! Unsere Lösung Panzertape mal an einer andern Stelle des Fensters. Und leider hatten wir dann noch einen Regentag Nr. 3! Aber es schien dicht zu sein :-) Am 26.03 ging es weiter zur Dades Schlucht. Hier fuhren wir mit dem Scheppi bis zu den steilsten Serbentinen der ganzen Reise. Zu Scheppis Freude quälten wir in nicht hoch, sondern liefen zu Fuß. Oben angekommen genossen wir die grandiose Aussicht. Die Serbentinen sahen von oben auch interessant aus. Zurück in Tamlalte, auf einem Hotelparkplatz, lernten wir Muha kennen. Er arbeitet in dem Hotel, machte uns Suppe, führte uns am nächsten Tag durch die Palmerie und am Abend kochten und aßen wir gemeinsam Tajine. Sehr cooler Typ :-) (hatten im übrigen Regennacht Nr. 4) Am 28.03 machten wir uns auf dem Weg nach Skoura, da wir aber in eine Gewitterfront fuhren, drehten wir kurzerhand um und hielten auf einem Campingplatz weit vor unserem Ziel. das Gewitter kam trotzdem, es goss in strömen, ich holte Schatzi in Gummistiefeln - mit Gummistiefeln für ihn - und zwei Regenschirmen von der Dusche ab. Das Wasser stand uns schon wieder bis zum Knöchel und teilweise sogar höher! Das hatten wir das letzte Mal in Spanien! Am nächsten Tag gings weiter nach Skoura zum Camping Amridil mit dem schönsten Palmengarten in Marokko und der wunderschönen Kasbah Amridil. Unser Stellplatz lag hier zum ersten Mal in den alten Lehm Mauern, das hatte schon was! evor wir aber in Skoura ankamen, mussten wir durch ein gesperrtes Dorf - den Grund haben wir erst später erfahren - so erbettelten wir uns den Weg durch die Absperrung fahren zu dürfen. Der Polizist ließ sich erweichen. :-) Neugierig wie wir sind... fragten wir noch ein paar Franzosen vom Campingplatz was da vor sich ging - Farradrallay. Wir dachten nix wie weg, sonst fahren wir die ganze Zeit hinterher! Ein paar Dörfer weiter kam aber der Kaffeedurst und so holten uns die Radler doch noch ein. Ich habe es die Tour de Maroc getauft :-) Bis nach Skoura fuhren wir denen tatsächlich hinterher. In Skoura hatten wir irgendwie nicht mehr so viel Lust auf Palmengarten und Kasbahbesichtigung, vor allem auch weil wir ducrh's marokanische Ekelwasser hätten waden müssen um auf die andere Seite zu gelangen. So genossen wir die Aussicht vom Weiten und lauschten dem Muezzin, der sich Freitags besonders viel Mühe gibt ;-) das gab dem Ganzen ein tolles Ambiente zum Träumen. am 30.03 fuhren wir weiter nach Ait Ben Haddou, DER Kulisse in vielen Filmen (z.B. Gladiator). Da waren wir natürlich neugierig! Zudem gehört Ait Ben haddou zum Weltkulturerbe. Als wir es dann gesehen haben, war ich schon noch beeindruckt und To leider etwas entäuscht. Er hatte es sich noch größer und gewaltiger vorgestellt. Wenn man jetzt in den Gassen der Ksar hinaufläuft wird man von Verkäufern belagert, alle wollen, dass man nur kurz in ihr Geschäft kommt und sich umsieht. In der Ksar wollen alle Marokaner irgendwie Geld aus der Sachen machen, dass jetzt so viele Touris kommen. Leider kümmern sie sich mit dem Geld der Unesco nicht so schnell um den Wiederaufbau und die Sanierung der alten Mauern und Häuser, wie der Verfall vorran schreitet. Somit wird am Ende doch alles verfallen - typisch marokanisch. Wir sind dann nach Ait Ben Haddou von unserer Auberge mal in die andere Richtung gelaufen, haben uns wieder im Palmengarten verirrt, bin im Boden eingebrochen, da war das ganze Bein weg... Schatzi hat mich wieder rausgezogen :-) dann waren wir auch vorsichtiger mit dem unterspühlten Lehmboden. Irgendwann fanden wir wieder zur Straße und etwas später dann auch eine wirklich schöne Kasbah-Hotelanlage die leider im Schatten von Ait Ben Haddou steht. Zurück in Ait Ben Haddou waren wir auf eine gemeinsame Tajine mit einem Verkäufer verabredet, wo wir schöne Steine für Ketten gekauft hatten. Als wir aber in der kleinen Schlafstätte von ihm saßen, den Topf zum Kochen sahen, wie sie diesen mit dem Löffel und Atta ausgekratzt haben um ihn sauber zu bekommen, da wurde uns ganz anders! Es kammen dann noch zwei anderere Verkäufer hinzu und da wussten wir: wir müsse weg, ganz schnell! Torsten täschte Bauchschmerzen vor, spannte seinen Bauch an, der jetzt natürlich ganz hart war und ließ den der uns eingeladen hatte fühlen (der glaubte uns vermutlich kein Wort). Dann bekamen wir noch Ratschläge was alles dagegen hilft und wir konnten gehen. Bei der kleinen Notlüge fühlten wir uns nicht gerade wohl und die waren alle sehr nett, aber wir konnten es uns einach nicht vorstellen soooo zu essen. In unserer Auberge bekamen wir noch Suppe und Brot - in sauberen Geschirr. :-)
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