Seit unserem letzten Bericht vor zwei
Monaten ist mittlerweile viel geschehen :-)
Ist ja auch eine lange Zeit...
In Alte trafen wir den Italiener
Federico der mit seinem Hund Milo unterwegs war.
Ihn verkauften wir unseren Womo
Portugalführer, den wir versehentlich 2mal bestellt hatten.
Mittlerweile haben wir deswegen ein schlechtes Gewissen, denn nicht
allzu sellten möchten wir am liebsten mit der Axt auf das Buch
einschlagen oder es wenigstens verbrennen. Ähnliches gilt für unser
veraltetes Navi – wenn wir irgendwann ein Neues haben (wir nehmen
gern Navi-Spenden entgegen) ;-) - dann zelebrieren wir eine kleine
Navizerstörungsorgie. *Hihi*
Mit dem Italiener verstanden wir uns
gleich auf Anhieb und erzählten eine Weile. Wir verabschiedeten ihn
am nächsten morgen, weil er auf ein Fado-Musikfestival wollte. Nicht
ganz unser Geschmack... ;-) Wie es der Zufall wollte trafen wir
Federico am Praia do Bordeira wieder als wir gerade am Strand entlang
spazierten. Die Überraschung war groß und er kurz davor uns den
Kopf ab zu reißen. Die Koordinaten im Womo-Buch sind nicht
kompatibel mit seinem Navi. Und er dachte wir haben ihn gelinkt. Nach
kurzer Erklärung fiel uns ein, dass es zwei verschiedene
Koordinatenschreibweisen gibt – warum eigentlich?! - und er konnte
die Darstellung in seinem Navi ändern. Unser Ruf war gerettet :-) Am
Abend gab's bei ihm noch lecker Tee und wir erfuhren noch viel über
unseren neuen Freund. Am nächsten morgen weihte er uns in die
Geheimnisse des Thaichi ein. Ist auf jeden Fall etwas, was wir mal
ausprobieren können, neben Yoga.
Bei einem Erkundungsspaziergang lernten
wir, wie es der Zufall wollte und die Welt ist ja so klein, zwei
Dresdner auf Algarveurlaub kennen, vielleicht treffen wir sie ja mal
in DD.
Am 5.7 verabschiedeten wir uns von
Federico, den wir anschließend nicht mehr trafen, aber gern in
seiner Heimat ganz in der Nähe vom Gardasee besuchen wollen. Wir
fuhren weiter der Küste entlang zum Vale des Homes und anschließend
zum Stausee „Barragem do Pego do Altar" bei Sta. Luzia. Die
Wasserqualität ließ aufgrund des lehmigen Bodens etwas zu wünschen
übrig, was uns aber nicht von einem kleinen Plantsch abhielt. Auf
einem kleinen grünen Flecken konnten wir auch Yoga machen. Hier
hatte es wirklich schon lange nicht mehr geregnet, alles war sehr
trocken und der See schon weit zurückgezogen. Alles sah ganz anders
aus als in unserem Womobuch.
Am 7.7 ging es weiter in die Serra da
Arrábida. Unterhalb des Gebirgsstreifens fanden wir einen
bezaubernden Strand den wir in der Woche für uns allein gehabt
hätten. Wir waren aber am Wochenende da. Unser ruhiger Parkplatz
füllte sich mit Autos und der Strand sich mit Menschen. Abends war's
dann wieder ruhig – ein Glück. Der Platz ist wirklich ein
Geheimtipp. Weiter ging's dann hoch im Gebirge auf dem Kamm entlang,
wo wir von weitem einen Convent bestaunen konnten in dem die Mönche
vor sehr sehr langer Zeit lebten und eine tolle Aussicht genossen.
Das Gebirge führte uns Richtung Westen bis fast zum Cabo Espichel.
Dann fuhren wir bis Palmela, wo wir direkt unterhalb der Burg und
mit wunderschöner Aussicht schliefen. Am 10.7 fuhren wir bis zur
riesigen Jesus Statue mit Blick auf Lissabon und die Brücke, die
einen glauben lässt man sein in San Fransisco. Es ging dann auch
gleich über die Brücke und mitten ins Getümmel. Ganz in der Nähe
des Torre de Belém fanden wir auch einen Womo-Parkplatz. Nach kurzer
Verweildauer entschieden wir aber, dass dies nicht der „geeignete"
Ort für To's Geburtstag war. So fuhren wir weiter in das nahe
gelegene Sintra, wo wir nach einer waghalsigen Kurverei durch enge
Gassen und Einbahnstraßen (aus denen Autos in verkehrter Richtung
auf uns zu kamen) einen süßen und ruhigen Übernachtungsplatz an
einer wenig befahrenen Straße etwas weiter weg des Geschehens
fanden. Am Geburtstagsmorgen, den wir gemütlich ein klingen ließen,
fuhren wir auf einen für unsere Geburtstags-Wanderung geeigneten
Parkplatz und machten uns auf den Weg. Über einen steilen Anstieg,
den wir in meisterlich kurzer Zeit bewältigten, erreichten wir den
Ticketschalter und erwarben Tickets für den Palácio da Pena, den
anliegenden Park und das Castelo dos Mouros. So ging es über den
Park weiterhin steil bergauf zum Palácio, der uns in kunterbunt
erwartete. Gelb, rot und blau wurde er gestrichen! Dazu war er mit
Verschnörkelungen aller Art reichlich verziert. Wir konnten uns gar
nicht satt gucken. Drinnen waren noch Möbel und Dekoration der
vergangenen Zeit zu besichtigen und maximal heimlich zu
fotografieren... :-) Auf der Terrasse genossen wir unser
mitgebrachtes Picknick in der Sonne, bevor wir zum höchsten Punkt
des Parks – wieder bergauf wanderten. Oben angekommen erspähten
wir den Waldbrand, der in ca. 5km Entfernung tobte, wir sahen Flammen
in die Luft stoßen und riesige Rauchschwaden in den Himmel steigen.
In so einem Fall ist es gut zu wissen, dass man nicht in Windrichtung
steht! Wir beobachteten wie zwei Löschflugzeuge und zwei Helikopter
versuchten der Flammen Herr zu werden. Ganz schön aufregend!
Irgendwann lösten wir uns von dem Schauspiel und traten unseren
Abstieg an, um anschließend durch den Park zu spazieren. Schon
ziemlich kaputt ging's dann weiter zum Castel dos Mouros. Die
Beinchen schmerzten schon ein wenig und beim Anblick der vielen
Stufen, die noch vor uns lagen machten sie auch keine Freudensprünge
mehr. Nichts desto trotz genossen wir die noch gut erhaltenen bzw.
restaurierten Festungsmauern, die wir auf fast voller Länge begehen
konnten. Am höchsten Punkt bestaunten wir noch einmal die
Löscharbeiten der Helikopter und machten uns dann auf den
wohlverdienten Heimweg. Auf der Straße wurden wir von einem netten
französischen Urlauber 500m bergauf mitgenommen. Dann brauchten wir
uns nur noch bergab zu Scheppi „schieben" lassen. :-) Müde aber
zufrieden kehrten wir dann in ein süßes portugiesisches Restaurant
ein und ließen den Abend wieder entspannt abklingen. Die nächsten
beiden Tage war ich damit beschäftigt meinen Muskelkater zu
verleumden. „Tut dir was weh? Öhm... nein nein eigentlich nicht,
ich bin doch sehr erstaunt! Vermutlich bin ich doch ganz gut
trainiert - mittlerweile!" ;-D (na klar)
Am Abend des 13.7 fuhren wir noch
einmal nach Lissabon auf den uns bekannten Parkplatz. Es war
erstaunlich ruhig nur das Quietschen der Schiffsanlegestelle, die
sich mit Ebbe und Flut und den Wellen vorbeifahrender Schiffe immer
hob und senkte war unangenehm (ich sag nur Fingernägel an der
Tafel). Am Samstag machten wir Lissabon mit unserem 5€ Tagesticket
für Bus und Bahn gleich mehrfach unsicher. Einmal tagsüber und auch
abends noch einmal. Am Sonntag den 15.7 ging es für unsere
Verhältnisse sehr zeitig los. Auf dem Plan standen der Convento dos
Jerónimos, das Kutschen-Museum, das Denkmal der Entdeckungen mit der
riesigen Weltkarte auf dem Vorplatz und natürlich der Torre de
Belém. Das Convento war mit das Schönste, was wir bisher sehen
durften. Das Kutschen-Museum war klein aber fein – voll gestopft
mit alten Papst-Kutschen, sogar die Queen durfte mal in einer dieser
Kutschen mitfahren. Auf das Denkmal der Entdeckungen ist nur To
hinauf geflitzt, damit er mich auf der Weltkarte fotografieren
konnte. Ich habe auf ein Zeichen von oben gewartet, mich richtig
positioniert, einige Touristen weggeschäuscht und fleißig gewunken
:-) Weiter ging's zum Torre de Belém und wieder zurück zu Scheppi.
Da war's ganz schön warm drin! Wir hatten wieder einen wirklich sehr
heißen Tag und unser Scheppi-Sonnensegel hat nur eine begrenzte
Wirkung. Aufgrund der letzten durchquietschten Nacht entschieden wir
uns Lissabon schnell zu verlassen, denn heilig ist der Schlaf. So
fuhren wir wieder nach Sintra auf unseren Lieblingsschlafplatz mit
Schatten am Tag – das hat was! Am 20.7 verpassten wir leider die
Ausfahrt der größten Segelschiffe der Welt! Hallo!? Ja wir waren am
Tag zuvor da, um uns die Schiffe anzusehen, konnten aber 1. erst die
Schiffe nicht finden, dann 2. keinen Parkplatz, weil die Hölle los
war und 3. entschieden wir uns am nächsten Tag einfach früher da zu
sein um einen Parkplatz zu ergattern! Gesagt getan... kamen uns also
die riesigen Segelschiffe quasi entgegen, bevor wir sie uns ansehen
konnten! Wir fanden keine Schiffe mehr an den Anlegern vor, alle
waren sie ausgelaufen. Schade! Vielleicht das nächste Mal...
irgendwann und irgendwo. So kehrten wir Lissabon nun endgültig den
Rücken zu und fuhren gen Westen. Die erste Station war der Boca do
Inferno, der Höllenschlund in Cascais. Dann ging es weiter zum Cabo
da Roca, dem westlichsten Punkt Europas. Dort hat's uns fast weg
geweht, wie es sich für ein richtiges Cabo gehört. Es sah auch
wieder atemberaubend aus, die steile Felsküste, das klare blaue Meer
und die weiß schäumenden Wellen die sich an den Felsen auf bäumten.
Toll! Unsere Fahrt ging weiter bis zum Gezeitenbecken in Azenhas do
Mar. Als nächsten Programmpunkt hatten wir den Palácio Nacional in
Queluz auserkoren. Als wir am Abend auf dem Parkplatz ankamen freuten
wir uns, dass wir ganz allein waren und so nah am Palast. Als wir so
in der Abendessen-Vorbereitung waren fing das Heavy Metal Konzert an
und hörte erst halb zwei auf! Klingt mal wieder lustig, ja wenn ich
das so schreibe muss ich auch schmunzeln. Naja mich hält so schnell
nix vom Schlafen ab, aber To bekanntlich schon – von ihm wissen wir
jetzt auch wann das Konzert zu ende war ;-D Der Palácio und der
Garten mit seinen Brunnen waren dann zum Glück überragend, wie ihr
auf den Bildern auch schon sehen konntet. Bis hier hin ist der
Bericht passend zu den bisher eingestellten Bildern. Quasi mal wieder
Teil 1 ;-) - jetzt geht’s erst mal weiter in Richtung Vila Real -
immer noch auf Waschmaschinen-Suche...
Liebe Grüße erst mal von Euren noch
Portugiesen
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