Von
Isla Cristina ging es ins 10 km entfernte Portugal, welches wir über
eine weiße Hängebrücke erreichten. Unser Ziel war Tavira. Dort
suchten wir uns ein ruhiges und schattiges Plätzchen auf der
Landzunge, die als Zubringer zur Ilhe de Tavira dient. Hier lernten
wir Aneta und Spencer kennen. Ein Britte und eine Holländerin, die
nach London ausgewandert war. Jetzt als sehr sympathische
Straßenkünstler unterwegs. Sie verdienen ihr Geld mir dem Verkauf
von selbst gebasteltem Schmuck und marokkanische Ketten – so ein
Zufall ;-) da hatten wir viel zu erzählen. Als neueste Attraktion
haben sie Levitation ins Programm aufgenommen. Und siehe da es
funktioniert! Wir durften bei der Premiere live dabei sein. Die Leute
finden's cool und geben ein paar Cent. Na dann – wir fassen das mal
ins Auge. Habe es auch gleich schon mal ausprobiert – ich kann auch
schweben :-) Bei Kaffee oder marokkanischem Minztee tauschten wir uns
aus und gaben uns gegenseitig Ratschläge. Außerdem waren Schatzi
und ich auch auf der Ilhe de Tavira, die wir nur mit einer eigens da
für eingerichteten Fähre erreichen konnten. Dort wartete ein
wunderschöner Sandstrand, wir sprangen ins Wasser und aalten uns in
der Sonne.
Irgendwann
musste es dann wieder weiter gehen, denn wir hatten ja noch vor, die
Küste weiter auszukundschaften. Denn wollten wir unserem
bevorstehenden „Urlausbesuchern" Manu und Jens nur die schönsten
Plätze zeigen. Von Tavira aus fuhren wir vorbei an Faro nach
Albufeira und von dort an den Ponta do Castelo. Dort standen wir
wieder kostenlos an einem ganz fantastischen Strand. Hier blieben wir
zwei Tage, machten Yoga und wanderten an der Felsenküste entlang.
Hinter jeder Kurve erwartete uns eine schönere Aussicht. Das wurde
dann getopt von einen Geheimstrand der mitten in einer Grotte lag –
darin zu baden, ein absolutes Muss – kam gleich auf unsere to do
-Liste mit Manu und Jens. Weiter ging's nach Armação
de Pêra und zum Praia da Senhora da Rocha, wo wir mit bester
Aussicht gleich neben einer kleinen Kapelle auf einer Felsennase
stehen konnten. Dort gingen wir im kalten Atlantik baden und duschten
dann ebenfalls kalt … für 1 €! Wir hatten anders erwartet, als
wir den Euro in die Dusche warfen, aber zumindest war es wärmer als
im Meer.
Weiter
ging es nach Portimão, wo wir uns vor einem 4Sternehotel in den
Schatten stellen konnten. Ein Spaziergang offenbarte uns den wohl
schönsten Strand der Welt: Praia do Prainha. Hier war's einfach
toll, das müssen die beiden gesehen haben!
Eine
Tour nach Lagos, die der Bungalowbesichtigung dienen sollte viel eher
ernüchternd aus. So entschieden wir uns den beiden in Portimão ein
Zimmer zu suchen. Und siehe da, wir fanden das perfekte Hotel ;-)
hofften wir. Jetzt mussten die beiden nur noch ankommen.
Pünktlich
waren wir am Flughafen in Faro. Mussten mit Scheppi am Rand einer
Kurve parken, weil er zu lang für die Parkplatzeinfahrt war. So
Standen wir nun mit unserem Abholschild: VIP Riedel + Böttner
Limo-Service, und warteten und warteten... der Flieger landete 17:20
Uhr. Irgendwann kamen dann auch die beiden mit ihrem Gepäck um die
Ecke geschlendert, wir rissen unser Schild in die Luft und warteten,
ob sie uns schon entdeckt hatten. Natürlich – wurde auch gleich
bildlich festgehalten. Glücklich schlossen wir uns nach über 9
Monaten wieder in die Arme.
Nach
einer Flugentspannungszigarette brachten wir die beiden zur
Scheppi-Limo und ab ging's. Vor lauter Quatscherei haben wir uns auch
erst mal verfahren – 2 mal. :-) Aber letzendlich erreichten wir
Portimão und dann auch das Hotel Luar, am Plaia da Vau. Die beiden
bekamen ein ruhiges Zimmer mit seitlichen Meerblick und wir waren
froh das es ihnen gefiel und auch alles so geklappt hatte. Am Abend
gingen wir ganz untypisch portugiesisch beim Inder essen. Den ersten
Tag verbrachten wir gleich am Strand. Die im und halb im Wasser
stehenden Felsformationen beeindruckten die beiden ebenso wie uns.
Bei Ebbe umwateten wir eine Felsspitze und gelangten an eine einsame
Badebucht. Jens besorgte einen Volleyball, den sie Wilson tauften. So
genossen wir die Sonne, das Meer und das Beisammensein zu viert. Am
Abend gab's ein Grillerchen der am Vormittag gekauften Dorade, des
Gemüses und in der Pfanne gebratenen Kalamari. Hmmm... Am zweiten
Tag mieteten wir für 4 Tage ein Auto und fuhren an das Ende der
Welt. So wird der süd-westlichste Punkt Europas genannt. Das Cabo de
São Vincente lag auf einer steilen Felsküste an der sich die Wellen
schäumend brachen, es wehte eine steife Brise, wir genossen die
Aussicht und entdeckten den letzten Bratwurststand vor Amerika! Den
mussten Jens und Torsten gleich mal testen! So bestellten sie sich
bei den zwei deutschen Damen die im Stand arbeiteten jeder eine
Thüringer Bratwurst im Brötchen, dazu gab's Senf oder Ketchup –
die Bratwurst war lecker und es gab sogar ein Zertifikat für den
Genuss der letzten Bratwurst vor Amerika. Was es nicht alles gibt!
Ich glaube mich sogar daran zu erinnern, das mal im Fernsehen gesehen
zu haben.
Weiter
ging's in Richtung Norden an den Praia do Castelejo, weil er in den
Reiseführern als sehr schön beschrieben galt. Und wir wurden auch
nicht enttäuscht. Es folgten Strandspaziergang und ein traumhaftes
Panorama. Unsere Tour führte uns dann zurück nach Lagos zum Ponta
da Piedade. Da hatten wir die Sonne für das perfekte Foto etwas
verpasst, konnten aber trotzdem die beeindruckenden Felsen im
türkisfarben Wasser bestaunen. Dann hatten wir es nach einem Blick
auf die Uhr ganz schön eilig, denn heute war das Deutschland –
Holland Spiel und wir wollten quasi mit dabei sein. Gegessen musste
auch noch werden und so kombinierten wir beides in Lagos beim
Italiener mit großem Fernseher. Sieg! :-D
Am
nächsten Tag standen die heißen Quellen von Monchique auf dem Plan.
Auf die Quellen wurde offensichtlich ein Hotel gebaut, was zwar sehr
süß aussah, aber unseren Badeeinsatz erübrigte. Weiter ging's zum
höchsten Punkt der Algarve, von dem wir sogar „unser" Hotel
sehen konnten (das 4 Sternehotel vor dem Scheppi im Schatten stand).
Wir machten schöne Erinnerungsfotos und uns wieder auf dem Weg nach
Silves. In Silves erwartete uns eine Burg, von der außer der
Burgmauer nichts mehr vom Altertümlichen erhalten sein sollte. Jens
den wir gegen Eintritt rein schickten, zu fotografieren, bestätigte
dies. So genossen wir an diesem wirklich heißen Tag im Schatten
unter Bäumen einen Kaffee.
Am
4. Tag stand die Grottenrundfahrt auf dem Plan. Um 10:30 Uhr starte
das kleine Boot vom Fischereihafen in Armação
de Pêra und es war mal wieder atemberaubend was die Natur uns zu
bieten hatte. Nach der Bootstour fuhren wir an den Praia do Castelo
und wanderten an der Felsküste entlang bis wir unseren Secret-Beach
erreichten. Jens und Manu durften auf den letzten Metern nur noch
nach unten sehen, damit sie die Bucht nicht zu früh entdeckten. Als
wir die Treppen hinunter stiegen und freie Sicht war, durften sie
aufschauen und staunen. Wir freuten uns, denn wir waren tatsächlich
allein und es gefiel den beiden ebenso wie uns. So chillten wir den
Nachmittag am Strand. Schatzi ging nackig ins Wasser und wie es der
Zufall wollte, kam gerade in diesem Moment ein
Touristen-Grottenfahrtsboot vorbei und lunschte durch den Felsbogen
unserer „Grotte". Schatzi wurde natürlich bejubelt und ist jetzt
auf einigen Erinnerungsbildern zu sehen. *hihi*
Nach
unserem wirklich relaxten Tag ging es weiter nach Pêra zu einer
Sand-Skulpturen -Ausstellung. Manu und Jens waren drin und ihnen
hat's gefallen. Wir gehen hin, wenn wir von unserer Portugaltour
zurück kommen und in Richtung Marokko unterwegs sind. Zu dieser Zeit
hat die Ausstellung auch bei Nacht geöffnet und die Skulpturen
werden angestrahlt – wir freuen uns schon drauf. Zurück in
Portimão ging's fix unter die Dusche und dann ab ins Restaurant.
Mit
dem Mietwagen brachten wir die beiden am 5. Tag zum Bahnhof von
Portimão. Auf ihrem Plan stand Lissabon – auf unserem erst mal
Pause! Wir sind dieses Tempo an :hier was angucken und da was sehen
einfach nicht mehr gewohnt. Weil wir so viel Zeit haben lassen wir
die Orte in der Regel viel länger auf uns wirken und trödeln auch
ein bisschen herum... Müßiggang... So verabschiedeten uns also auf
übermorgen, fuhren zur Markthalle und dann zum Scheppi und
frühstückten erst mal in aller Ruhe – denn das hatte uns das
„frühe" Aufstehen nicht gestattet, da haben wir es einfach auf
später verschoben. ;-) Wir gingen auf „unsere" Yoga-Wiese und
anschließend an „unseren" Strand und genossen den Müßiggang.
Am zweiten Tag sah es ähnlich aus und am Abend gingen wir leicht
verspätet nach Portimão Fußball schauen (Deutschland - Dänemark).
Und dann am dritten Tag trafen wir uns abends mit den beiden im Hotel
und gingen ins Strand-Restaurant um uns ihre Lissabon-Erlebnisse
schildern zu lassen. Ganz schön stressig! Für den nächsten Tag
planten wir eine Radtour nach Benagil von wo aus wir eine weitere
Grottenrundfahrt unternehmen wollten. Gesagt getan radelten wir mit
unseren – Jens und Manu mit geliehenen Rädern bergauf bergab nach
Benagil und erlebten die collste Grottenrundfahrt überhaupt! Der
Capitän hatte Spass an seinem Job und das ließ er uns spüren indem
er uns die kalte salzige Brise in die Gesichter und auf unsere Körper
verteilte. Wir quiekten vergnügt und so bekamen wir mehr davon :-)
Er zeigte uns die schönste aller Grotten an der Algarve und fuhr mit
uns in dunkle Höhlen wo wir Gold fanden :-) es war wirklich ein
riesen Spass! Nach unserer rasanten Tour sonnten wir uns noch etwas
und genossen den schönen Sandstrand. Dann machten wir uns auf den
beschwerlichen Rückweg der uns von einer Menge Gegenwind versüßt
wurde – so hatten wir uns unser Abendbrot das erste Mal ordentlich
verdient! Am letzten Tag kauften wieder Fisch im Markt und trafen uns
zum Strandtag – so wie alles anfing. Wir spielten Volleyball mit
vollem Einsatz, sonnten uns und buddelten Manu bis zum Bauchnabel im
Sand ein :-) Als erste Kundin suchte sich Manu gleich zwei meiner
Ketten und ein Armband aus, bin immer noch höchst erfreut, dass sie
ihr gefallen haben. Dann schossen wir eine Whiskyflasche vom Felsen
ab, dem Sieger wurde 1 € versprochen... Jens ich krieg noch einen
Euro! Dann grillten wir und genossen unseren letzten Abend. Am
nächsten Tag ging es für uns viel zu früh und ohne Frühstück los
– wir holten die beiden vom Hotel ab und schafften sie pünktlich
zum Flughafen. Bis bald Manu und Jens.
Für
uns ging es nach ausgiebigem Frühstück weiter nach Tavira, wo wir
das Wochenende über blieben und am Montag einen Abstecher zurück
nach Spanien – Isla Cristina – und zurück nach Tavira
unternahmen. Alles nur für eine Gasflasche und einige Dinge aus der
Apotheke.
Jetzt
stehen wir wieder in Tavira und haben unsere erste Hitzewelle
erfolgreich überstanden. Heute Abend werden wir in einem örtlichen
Lokal das Deutschland-Italien Spiel ansehen und kräftig die Daumen
drücken! Morgen geht es weiter nach Alte.
Liebe
Grüße Annett und Torsten.
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