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SCHEPPI ON TOUR

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12:58 PM
Wieder unterwegs - Spanienbericht Teil 1

Was geschah also in den letzten 4 Monaten???

Das fragen wir uns mittlerweile auch, aber fangen wir ganz von vorn an...


Am 8.10 fuhren wir bis kurz vor Huelva und suchten uns zur Übernachtung ein Plätzchen im Walde. Auf der Suche nach dem Iberischen Eichelschwein ging es am nächsten Tag weiter nach Jabugo, einem Eldorado für Schinkenliebhaber. Der ganze Ort roch nach Schinken und Torsten lief das Wasser im Mund zusammen. (Als wir dann noch in einen Verkaufsladen gingen konnte im Geiste ich schon seinen Sabber heraus tropfen sehen.) Zwischen den großen Schinkenhälften und den kleinen ab gepackten Scheibchen hin und her gerissen entschied er sich dann schweren Mutes für die Scheibchenvariante. Die aber wirklich uuuuuunglaublich lecker waren. Jetzt beim Schreiben wird mir vorgeworfen, ich sei Schuld, dass kein Bein im Scheppi hängt, weil ich als Vegetarier das Wort „unzumutbar" erwähnt haben soll. Hihi, ja so war das wohl :-D


Danach ging es weiter in die Sierra de Aracena. Hierher lockte uns wieder eine große Höhle, die Gruta de las Maravillas, die unter einem mächtigen Berg mit einer alten Burg liegt. Pünktlich zur letzten Führung des Tages standen wir vor den Toren der Grotte. Drinnen war es wieder einmal atemberaubend, wir ließen uns ans Ende der Gruppe zurück fallen um heimlich verbotene Bilder zu schießen. Irgendwann kam der Führer zu uns und meinte, wir sollen lieber bei der Gruppe bleiben, da das Licht irgendwann ausgeschaltet werden würde – na klar... wer's glaubt. Macht ja keinen Sinn, wieso sollte denn einer das Licht ausschalten und es in einer Tropfsteinhöhle mit Treppen, steilen Abgründen und gefährlichen Seen zappenduster werden lassen??? hmmm.... Tja wir haben nicht mit den Spanis gerechnet – die machen das nämlich!!! Als wir uns wieder der Anweisung widersetzt hatten, der Abstand zur Gruppe wieder groß geworden war, gingen „klick" das Licht und die Musik aus! Langsam tastend versuchten wir dann stolpernd und kichernd unsere Gruppe wieder einzuholen – die bis zu unserer Ankunft unser Fehlen noch nicht bemerkt hatte. Unser heimlich – Foto – Programm zogen wir dann trotzdem durch – nach dem Motto jetzt erst recht – aber wir ließen den Abstand nicht mehr so groß werden, wie zuvor. Die Höhle war sehr schön und ein paar (unter größter Gefahr) gesammelte Eindrücke haben wir ja schon veröffentlicht. Die Führung war wie immer unserer Meinung nach zu kurz uns wir waren außer Stande sie künstlich zu verlängern.

Nach der kühlen Höhle kletterten wir noch in der Hitze, die tatsächlich herrschte - im Oktober wohl bemerkt, hinauf zur Burg. Die war nicht besonders, aber wir fanden doch etwas was uns interessierte: Wir erfanden ein neues Spiel „Glockenläuten" … ;-) an den Glocken des alten Portals. Wir sammelten kleine Steine und begannen unser Zielwettwerfen. Und wir trafen sie tatsächlich und entlocken den alten Glocken ein paar Klänge. To hat gewonnen, er traf häufiger, falls euch interessiert wie's ausging. :-D

Dann ging's weiter nach Sevilla, sicher eine der schönsten Städte der Welt. Wir stellten uns auf einen Campingplatz etwas außerhalb und fuhren mit dem Bus in die Stadt. Unser erstes Ziel war die Festung Reales Alcázares, einem Traum 1001 Nacht mit fantastischen Farben und einer unglaublichen Vielfalt an Formen aus Holz und Gips. All dies zeigte sich in mehreren Räumen bis hinaus in den angelegten Garten. Wieder einmal etwas knapp in der Zeit, die wir beim Bestaunen der Räume vergaßen, waren wir die letzten Besucher. Das bescherte uns ein paar tolle Bilder, aber auch die persönliche und freundliche Aufforderung den Palast zu verlassen. Beim anschließenden Stadtrundgang durch das jüdische Viertel mit schönen Häusern, alte Palästen mit wunderschönen Innenhöfen und kleinen Gassen ließen wir den ersten Abend ausklingen. Dem zweiten Sevilla – Tag, starteten wir am Plaza de España, dann ging es weiter mit einem ausgedehnten Stadtspaziergang und der Besichtigung aller Dinge die uns Spontan gefielen (u.a. das Starbucks). Mit dann irgendwann schmerzenden Füßen kehrten wir beim Italiener ein und To gönnte sich eine RiiiieeeessssenPizzzzaaaa :-P. Müde fuhren wir dann mir dem letzten Bus zum Campingplatz zurück.

Am nächsten Tag ging es in Richtung Córdoba und da geschah es! Peng! Und dann rattattattattatt...!

Mitten auf der Autobahn ist uns der linke hintere Reifen geplatzt! Geistesgegenwärtig reagierte To – gerade noch einen Schokoladenkeks kauend – er hielt das Lenkrad fest und ließ uns auf den Standstreifen ausrollen. Ich drückte auf den Warnblinkknopf. Und wie durch ein Wunder ist uns nix weiter passiert – wie wir später erfahren sollten, waren wir in diesem kurzen Abstand von 14 Tagen nicht einmal Krankenversichert! Das Karma meinte es also gleichzeitig gut und schlecht mit uns. Mitten auf der Autobahn mit Warnwesten bekleidet jonglierte Schatzi mit dem Ersatzrad und ich hantierte mit dem Warndreieck. Im Scheppi ging es mit unserem kleinen Drama weiter, dass sich jetzt zu einem größeren ausdehnte. Überall um unsere Küche war Wasser am Boden – irgendwas hat die rotierende zerfetzte Gummidecke des Reifens innen beschädigt. Wir konnten nur das einzig logische in dieser Situation tun, den gesamten Wasservorrat auf der Autobahn entleeren. Mit montierten Ersatzrad, zerstörter Plastikverkleidung am Womo, teilweise abgerissener Bodenplatte unterm Womo und einem ziemlich großen Wasserproblem ging es weiter. Etwas verstört fuhren wir uns dann in der nächsten Ortschaft auch noch den Alkoven an. Wir fassen nochmal zusammen kein funktionierender Kühlschrank, kein Wasser, einen kaputten Alkoven, kaputte Außenverkleidung, kaputte Bodenplatte... jetzt kann es nur noch aufwärts gehen! Oder? Hab ich erwähnt, dass wir in Sevilla beim Starbucks eine Kaffeetasse haben mitgehen lassen? Eine schnöde einfache weiße Tasse. Und unsere Strafe steht oben geschrieben... wir finden man kann's auch übertreiben! Unsere Stimmung befand sich unter dem Nullpunkt! Die Werkstatt unseres Vertrauens befand sich etliche Kilometer entfernt in Málaga. Jetzt mussten wir eine Entscheidung treffen – was nun?

Wir entschieden uns weiter zu fahren und unseren Plan wie er bestand zu verfolgen, am Ende wollten wir sowieso eine Woche später in Málaga sein. Also musste es so gehen, mit Wasser aus dem Kübel und hoffentlich ohne Regen.


Weiter ging's nach Almodóvar del Rio zu einer der schönsten Burgen unserer Reise – wie oft wir das wohl schon geschrieben haben? … Hier trifft es auf jeden Fall auch wieder zu! Wir fanden einen Sagen umwogenen Turm mit einem Kerker der einst einen Schatz enthielt der von einer schwarzen afrikanischen Riesenspinne bewacht wurde, die jeden Eindringling binnen von Sekunden tötete. Im Kerker konnten wir noch einen Gefangen schreien hören, der um Hilfe rief. Im Lehnsturm wurde gerade der ein Lehnseid abgenommen und in einer anderen Ecke der Burg fanden wir Excalibur – das sich irgendwie dahin verirrt hatte - mit samt dem Felsbrocken in dem es steckte ;-D wir erwiesen uns jedoch als unwürdig das nächste Königreich zu führen... ziemlich deprimiert deswegen ließen wir uns dann aber wenigstens vor einer Fotowand als Burgfräulein und heldenhafter Ritter fotografieren.


Übernachtet haben wir am nahe gelegenen Stausee und sind dann am nächsten Tag in aller Ruhe nach Córdoba gefahren. Dort parkten direkt vor einem Campingplatz – sicher und bewacht ;-) – und fuhren mit dem Bus ins Zentrum, wo wir gleich die Mezquita ansteuerten. Und die war ein absolutes Highlight!!! Bemerkenswert was die Mauren damals erschufen – leider auch bemerkenswert, was die Kirche damals zerstört hat. Denn hier wurde in eine wunderschöne Moschee eine schon tausendmal gesehene Kirche hineingearbeitet. Hier treffen sich zwei Religionen, die sich auch architektonisch nicht miteinander in Einklang bringen lassen. Zum Übernachten fuhren wir zur Medina Azahara, der größten maurischen Ausgrabungsstätte. Die Ruinenstadt besichtigten wir gleich am darauf folgenden Tag. Nach einer einführenden Ausstellung mit Computer programmierter Rekonstruktion der Stadt gingen wir erwartungsvoll einen langen weiten Weg entlang der Straße bis wir auf das Gelände gelangten. Dort fanden wir letzte Spuren der Mauren und auch teilweise rekonstruierte Säulen. Das Highlight des Geländes war in ein Gerüst gehüllt und unzugänglich. So eine Ausgrabungsstätte ist wohl nur für Archäologen richtig aufschlussreich. Wir hingegen sind vermutlich erst mit einer vollständigen Rekonstruktion zu begeistern. Zumindest war die Computervorführung aufschlussreich und wenn alles aufgebaut ist kommen wir wieder. Den zweiten Teil des Tages verbrachten wir wieder in Córdoba. Scheppi auf dem Parkplatz vor dem Camping und wir diesmal zu Fuß, da es gar nicht so weit war. Córdoba glänzte mit einer weißen Brücke die am Ende mit einer weißen Burg gekrönt war. Außerdem schlenderten wir durch die kleine Altstadt in der wir kleine Gassen fanden, in denen wir alte Handwerkskunst wieder entdeckten. Zum Beispiel fanden wir in einem maurischen Hof so etwas wie Lederdruck. In große Lederstücke wurde ein Relief zum Beispiel einer alten Weltkarte hinein gepresst. Anschließend wurde alles filigran bemalt und in eine alte Fassung gearbeitet. Werkstatt und Verkaufsraum waren in unmittelbarer Nähe und wurden von den Touristen, die sich dahin verirrten bestaunt. Man konnte sich diese Kunststücke wie Gemälde irgendwohin hängen, wenn man sie denn bezahlen konnte/wollte. So etwas hatten wir bisher noch nie gesehen.


Am nächsten Tag ging es mit einem kleinen Umweg nach Baena stetig Richtung Málaga. Wir waren scharf auf das berühmte Olivenöl. In den Reiseführern haben wir gelesen, dass das beste Olivenöl Spaniens aus dieser Stadt bzw. Region kommt. Baena ist ein kleines verschlafenes Dorf inmitten von riesigen nicht enden wollenden Olivenhainen. Da wir mal wieder zwischen 14 und 17 Uhr ankamen, befand sich alles in der täglichen Siesta und wir überlegten, wo wir unser Öl her bekommen, ohne ein Haufen Zeit zu verschwenden. To hatte die zündende Idee – in der Tankstelle! Und so erstanden wir 10 Liter feinstes Olivenöl in zwei 5 Liter Kanistern. Nach unserem erfolgreichen Einkauf fuhren wir weiter nach Zuheros. Dort besichtigten wir das kleine Dorf mit seiner Burg und wanderten anschließend in die Schlucht des Rio Bailón, von wo wir einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt mit der Burg in die eine Richtung und auf die Natur in die andere ergattern konnten – bevor es schon wieder dämmerte und wir schnell zurück gingen. Die Stunden sind immer zu kurz wenn es gerade schön ist... Übernachtet haben wir ganz oben über der Stadt und begegneten dort vielen vielen Ziegen – wie in Marokko liefen sie quer über die Straße und ließen sich von uns nur wenig beeindrucken.

Die nächste Etappe führte uns nach Antequera, wo wir uns mal wieder die Burg anschauten und zusätzlich 3 Dolmengräber. Die waren sehr beeindruckend und in einer kleinen Videodemonstration konnten wir uns auch ansehen, wie diese damals errichtet worden sind. Das war eine ganz schöne Schinderei! Aber wie immer fanden wir das sehr faszinierend, nun können wir unser eigenes Dolmengrab bauen mit etwas Hilfe und riesigen Steinen :-D. Nach einer Übernachtung ganz in der Nähe Antequeras ließen wir die Schönheit der Natur hinter uns und fuhren nach Málaga ins Industriegebiet ganz nahe am Flughafen zu unserem Werkstattfritzen, dem Dieter. Er versprach uns das sei alles kein Problem, „wir" kriegen das schon wieder hin...! Na Prima – jetzt brauchten wir uns ja keine Sorgen mehr zu machen... Pustekuchen! Wie gut, dass es für uns erst mal nach Deutschland ging, denn mittlerweile war es der 21.10 und der Flug ging morgen am 22.10 ziemlich früh. Während wir in Deutschland sein würden, würde Scheppi gesund repariert und wenn wir wieder zurück wären wäre alles wieder schön – was für ein Plan. :-)

Aufrufe: 641 | Hinzugefügt von: aroundtheworld | Rating: 5.0/1
Kommentare insgesamt: 1
1 Bärbel und Reiner  
0
"...gerade noch einen Schokoladenkeks kauend..."
Oh Gott, Kohlenhydratbombe! Kein Wunder! Lg. B+R. ;-)

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